Kultur
In einer Doppelschau zeigt die OÖ Landes-Kultur-GmbH ab Mittwoch Werke des Ehepaars Annerose und Alois Riedl und gibt Einblicke in ihre unterschiedlichen Schaffenswelten. Der Innviertler Künstler feierte heuer seinen 90. Geburtstag.
08.10.2025 13.21
8. Oktober 2025, 13.21 Uhr
Den Schwerpunkt seiner Ausstellung „Ohne Titel“ bildet eine Werkserie aus den Jahren 1975 bis 1985. In den „Zwischen-Räumen“ der 76-jährigen Annerose Riedl trifft man auf ihre unverkennbaren Frauenfiguren, Leitern und übermalte Schullandkarten.
Zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion
„Riedl gelingt es, aus wenigen Strichen und Formen Bilder entstehen zu lassen, die harmonisch und tiefgründig wirken“, heißt es in den Presseunterlagen zur von Inga Kleinknecht kuratierten Ausstellung. Die mächtigen, prägnanten Großformate bewegen sich zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion, geprägt von Riedls eigener Formensprache. Als visuelle Grundlage bevorzugt der Künstler zerschlissene Polstermöbel, die er in reduzierter Form auf Papier oder Leinwand bringt.
OÖLKG/Michael Maritsch
Triptychen aus den 1980er-Jahren gelten als Höhepunkte des Schaffens von Alois Riedl
Neben den Triptychen, für die Riedl bekannt ist, sind auch kleinere Werke des Autodidakten zu sehen. Er begann sein künstlerisches Werk in den frühen 1960er-Jahren und ist nach wie vor aktiv.
Zum 80. Geburtstag widmete das Museum Angerlehner in Thalheim bei Wels Alois Riedl eine umfassende Werkschau. Bereits 1976 erhielt er den Kulturpreis des Landes Oberösterreich. Seit Mitte der 1960er-Jahre ist er hauptberuflich als Künstler tätig, heuer waren seine Arbeiten bereits im Egon-Schiele-Centrum in Krumau zu sehen. Die 1949 in Passau geborene Annerose Riedl erhielt 2005 Landeskulturpreis für Bildende Kunst. Das Ehepaar lebt und arbeitet in Brunnenthal bei Schärding.
„Zwischen-Räume“ auf Schullandkarten und Leitern
Annerose Riedl setzt in ihrer Ausstellung „Zwischen-Räume“ ihre Skulpturen in Perspektive zu räumlichen Situationen auf ausrangierten, übermalten Schullandkarten. Damit lässt sie den Eindruck entstehen, als würden die Figuren sich auf den Raum zu oder von ihm wegbewegen. Wege eröffnet sie auch mit ihren Leitern, ob nach oben, unten oder ins Nichts steht den Betrachtenden frei.
OÖLKG/Michael Maritsch
Frauenfiguren aus Holz sind typisch für die Arbeit von Annerose Riedl
Ihre Figuren positioniert die seit 1980 plastisch tätige Autodidaktin in Gruppen auf größeren Holzleitern oder kleinen, schwarzen Leitern unter Glaskuppeln. Nicht fehlen dürfen Riedls typische Frauenfiguren aus Holz, die selbstbewusst und auch ironisch in den Raum blicken.