Hamburg ist aus deutscher Perspektive die beliebteste Musikstadt des Landes, aus internationaler Sicht rangiert die Hansestadt auf Platz zwei hinter Berlin. Im Vergleich mit der Hauptstadt hat Hamburg in den vergangenen Jahren Fortschritte erzielt, Dresden und Bayreuth gar hinter sich gelassen. Das sind zwei der Ergebnisse einer neuen Studie zum Image der Musikstadt, die jetzt von den Auftraggebern vorgestellt wurden: dem Branchenverband Hamburg Music, der Kulturbehörde und der Handelskammer.

Norbert Aust: „Musik verleiht einer Stadt Klang und Charakter“

Gut 1500 Personen wurden befragt, zu je einem Drittel Hamburger, Touristen aus dem In- und Ausland. Neben der Standortbestimmung in der Städtekonkurrenz ergab die Studie: Das Musikangebot der Hansestadt ist ein wichtiger Faktor für die hohe Lebensqualität, Motor für den Tourismus und Standortvorteil im Wettbewerb um Fachkräfte.

Handelskammer-Präses Norbert Aust betonte die Bedeutung der Musikwirtschaft mit 16.000 Beschäftigten und einem Umsatz von 1,3 Milliarden Euro pro Jahr als „wichtiger Wirtschaftsfaktor. Sie schafft Arbeitsplätze in der Produktion, im Veranstaltungswesen, im Handel, digital, im Journalismus und an vielen anderen Orten. Sie generiert Umsätze, zieht Investoren an und ist ein wichtiger Motor für die Kreativwirtschaft.“ Darüber hinaus, so Aust, gehe „die Wirkung von Musik weit über ökonomische Grenzzahlen hinaus.“ Das Image einer Stadt brauche Musik, die ihr „Klang und Charakter verleiht.“ Eine vitale Musikkultur signalisiere „Raum für Innovation, für Vielfalt, für Ausdruck und Begegnung.“

Alexander Schulz: „Die Zahlen sind ein klarer Handlungsauftrag“

Auch Kultursenator Carsten Brosda (SPD) und Alexander Schulz, Vorstandsvorsitzender von Hamburg Music, verwiesen auf die wachsende Bedeutung von Musikkultur als weicher Standortfaktor. Die Studie erhärtet diese Einschätzung durch die hohe Bedeutung, die Musik für leitende Angestellte (71 Prozent) im Vergleich Angestellten (55 Prozent) und Arbeitern (50 Prozent) hat. Politik und Wirtschaft wollen weiter in die Zukunft der Musikbranche in Hamburg investieren. So soll der Tourismus weiter angekurbelt werden. Auch der ins Auge gefasste Bau einer Konzerthalle für vier- bis fünftausend Besucher und einer neuen Staatsoper sind laut Brosda wichtige Schritte in die Zukunft.

Laut Schulz sind „die Zahlen auch ein klarer Handlungsauftrag“. In Hamburg „sollten die Rahmenbedingungen für die Arbeit der Unternehmen aus der Musikwirtschaft attraktiver sein als an anderen Standorten – um auch Neugründungen und Neuansiedlungen auszulösen.“ Diese benötigten unter anderem erschwingliche Grundstückspreise und Mieten, so Schulz.