Bremens Spielerinnen bejubeln einen Treffer

AUDIO: Werders Doppel-Torschützin Mühlhaus: „Unglaublich viel Spaß gemacht“ (1 Min)

Stand: 11.10.2025 20:17 Uhr

Die Fußballerinnen von Werder Bremen haben das erste Bundesliga-Nordderby gegen die HSV-Frauen mit 2:0 (1:0) für sich entschieden. Kurios: Beide Treffer erzielte die gebürtige Hamburgerin Larissa Mühlhaus per Handelfmeter.

von Florian Neuhauss

Und zumindest den ersten hätten die Bremerinnen eigentlich nicht bekommen dürfen. Mühlhaus hatte Svea Stoldt den Ball an die angelegte Hand geschossen. Der Protest der Hamburgerin hielt sich in engen Grenzen – es war jedoch nach Ansicht der Videobilder eine klare Fehlentscheidung. Das Problem: Eine Videoassistentin gibt es in der Frauen-Bundesliga nicht.

Schön, dass wir die drei Punkte mit nach Hause nehmen können. Ich habe mich beim HSV sehr wohl gefühlt. Hamburg hat seinen Anteil, dass ich da stehe, wo ich heute bin.

Die ehemalige HSV-Stürmerin Larissa Mühlhaus von Werder Bremen

Und so wurde Mühlhaus mit den Treffern in der 6. Minute und elf Minuten nach Wiederanpfiff, als sie noch ein zweites Mal souverän vom Punkt traf, zur Frau der Tages. Der Jubel im mit 37.000 Zuschauenden ausverkauften Weserstadion war groß. Der Sieg war verdient. Und die Fans sorgten zugleich für einen Rekord: So viele waren noch nie bei den Frauen im Weserstadion.

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Stoldt: „Aus meiner Sicht war es kein Elfmeter“

„Es ist ein extrem krasses Spiel gewesen. Wir hätten gern gewonnen. Es ist schade, es ist traurig“, suchte Stoldt nach dem Spiel nach Worten. Mit Blick auf die Elfmetersituation sagte sie: „Aus meiner Sicht war es kein Elfmeter. Ich hatte den Arm angelegt. Aber an der Schiedsrichter-Entscheidung kann man nichts ändern.“

Auf Bremer Seite war der falsche Elfmeterpfiff allenfalls eine Randnotiz. „Das Stadion war unglaublich laut heute. Wir haben verdient gewonnen und lassen uns feiern. Das Stadion hat uns getragen“, freute sich Werders Lina Hausicke und Trainerin Fritzi Kromp fügte hinzu: „Es war sehr besonders vor dem ausverkauften Stadion zu spielen.“

HSV-Torhüterin Haidner kann sich auszeichnen

Nach der kalten Dusche zu Beginn hatten sich die Hamburgerinnen schwer getan, ins Spiel zu finden. Beste bei den Gästen war Larissa Haidner im HSV-Tor. Die Österreicherin hatte den Vorzug vor Inga Schuldt erhalten. Die Aufstiegskeeperin hatte sich zuletzt einige Fehler erlaubt – offenbar einen zu viel.

Beim Elfmeter hatte sie sich noch verladen lassen. Fünf Minuten später konnte sie sich erstmals auszeichnen: Beim Kopfball von Medina Desic packte sie sicher zu. Und kurz danach parierte sie auch gegen Maja Sternad stark (17.).

Die Hamburgerinnen taten sich offensiv sehr schwer. Bremen bekam hinten keine Probleme und hätte vorne kurz vor der Pause noch nachlegen können. Haidner parierte aber auch den Schuss von Verena Wieder (39.).

Zweimal Pfosten innerhalb von zwei Minuten

Dafür meldeten sich die Hamburgerinnen nach Wiederbeginn sofort lautstark zu Wort: Die gerade eingewechselte Maria Mikolajova schlenzte aus 16 Metern – an den Pfosten (46.). Da hätte Mariella El Sherif im Werder-Tor keine Chance gehabt. Auf der anderen Seite verhinderte dann erneut Haidner gegen Sternad das zweite Tor, als sie ihren Schuss noch an den Pfosten lenkte (48.).

Werder-Sieg gerät nicht mehr in Gefahr

Und dann gab es erneut Handelfmeter für Werder. Diesmal war Leni Eggert die „Übeltäterin“ und durfte sich über den Pfiff nicht beschweren. Larissa Mühlhaus trat wieder an und traf erneut – 2:0 (56.).

Die Antwort des HSV? Die ließ bis zur 70. Minute auf sich warten. Melanie Brunnthaler schloss aus spitzem Winkel ab, aber El Sherif war zur Stelle. Auch den Distanzschuss von Lotta Wrede (89.) und den Abschluss von Mikolajova in der Nachspielzeit wehrte die Torhüterin ab.

Die Hamburgerinnen, die zum dritten Mal ohne eigenen Treffer blieben, trauten sich viel zu spät offensiv mehr zu. Und so geriet der Heimsieg der Bremerinnen nicht mehr in Gefahr.

Video:
Spiel des Lebens – HSV gegen Werder