Der Tour-Abschluss in Hamburg als Appetithappen auf das im März erscheinende Debütalbum von Low Key Orchestra
Text und Fotos von Gérard Otremba
Erst drei Singles veröffentlicht, aber schon auf Tour. Das Low Key Orchestra macht es möglich. Am 11.10.2025 spielte das Bandprojekt von Sönke Torpus nach zehn Tagen auf Tour die letzte Show im Hamburger Knust. Das Heimspiel für den einst in Hamburg beheimateten Bandleader, der bereits mit Torpus & The Art Directors große Spuren in der jüngsten Musikgeschichte der Hansestadt hinterlassen hat. Nach einige Jahren schöpferischer Pause nun als das Low Key Orchestra, das durch Schlagzeuger Jan Schnoor (Willow Parlo) sowie Helge Schulz (Helgen) und Luis Schwamm (Noth) an Gitarren, Bass und Tasten komplettiert wird.
Marla Moya als Support
Als Support trat zunächst aber Marla Moya auf, die wir zuletzt auch in unserem Bericht von Reeperbahn Festival im Programm hatten, wo sie in Bandbesetzung im Häkken eine Kostprobe ihres Könnens präsentierte. Im Knust auf ein Duo reduziert mit Rick Case an der Pedal Steel an ihrer Seite. Aber auch im Kleinformat funktionierten die Americana-Stücke wie „Radio“, „Shedding Skin“ oder „Nomadic Hobo“ ganz hervorragend. Moyas Solo-Debütalbum „Sangune Soul“ erscheint am 07.11.2025 (Review folgt bei Sounds & Books), am 22.01.2026 kann man sie wieder in Hamburg live sehen, dann im Bandformat im Nachtasyl.
Das Low Key Orchestra
Auf das Debütalbum von Sönke Torpus mit dem Low Key Orchestra müssen sich die Fans noch etwas länger gedulden. Am 13.03.2026 soll „Before The Reverb“ erscheinen, weitere Konzerte folgen anschließend. Die nun zu Ende gegangene erste Tour war schon mal ein feiner Aufgalopp, der im Hamburger Knust seinen würdigen Abschluss fand. Bis auf die auch bei S&B vorgestellten Songs „Maybe Words“, „Too Shy To Show“ sowie „25 Stories“ also alles neu für die Konzertbesucher am Samstagabend, die nun schon wissen, was im März auf sie zukommt. Nämlich weitere Songwriter-Pop-Americana-Perlen wie die edle Ballade „Suddenly“ oder das rocknrollige „Welcome To The Countryside“. Der Low-Key-Orchestra-Auftritt kam genau zum richtigen Zeitpunkt, um die Vorfreude auf die Platte noch weiter zu pushen. Tolle Band mit klasse Songs. Wir bleiben dran an diesem Thema und freuen uns auf weitere Musik des Quartetts, als Album und dann wieder live.
von Gérard Otremba
Jahrgang 1969. Selbständiger Journalist und als Chefredakteur verantwortlich für den Inhalt von Sounds & Books. Muss mit Sounds & Books Geld verdienen, um seine Miete bezahlen zu können. Begann seine journalistische Karriere in den 90ern für die Frankfurter Musikzeitschrift Kick’n’Roll, bevor er einige Jahre als freier Mitarbeiter für die Frankfurter Rundschau tätig war. Seit 2010 Online-Veröffentlichungen. Rezensent beim Rolling Stone-Magazin. Autor der Schriften „Die geheimen Aufzeichnungen des Buchhändlers“ sowie „Ein weiterer Tag im Leben des Buchhändlers“. Großer Bewunderer der Musik von The Beatles, Bob Dylan, Bruce Springsteen, Neil Young, Van Morrison, Wilco, Nick Cave und Element Of Crime. Sympathisant des FC St. Pauli, Marathonläufer. Lebensmotto: „Rock’n’Roll Can Never Die“.