Welche Ergebnis ist zu erwarten, wenn ein Handball-Trainer folgenden Satz sagt: „Wir haben sicher noch 15 oder 16 freie Würfe vergeben.“ Wer nun auf ein 38:40 (18:21) kommt, gibt zwar einen gewagten, allerdings auch richtigen Tipp ab. Denn mit diesem Resultat verlor der Regionalliga-Spitzenreiter OSC Rheinhausen sein Auswärtsspiel beim HC Weiden. „Dennoch war das in der Offensive ein wirklich gutes Spiel für uns“, sagte Sascha Wistuba. Der Subtext dieser Aussage lautet: in der Defensive allerdings nicht. „Bei 40 Gegentoren könnten wir mir der Abwehrleistung natürlich nicht zufrieden sein“, so der OSC-Coach.

Bei 40 Gegentoren könnten wir mir der Abwehrleistung natürlich nicht zufrieden sein.

Sascha Wistuba, Trainer des OSC Rheinhausen

Die Bewertung des Ergebnisses ist daher ziemlich ambivalent. Denn die Rheinhauser haben zwar in der zweiten Spielhälfte immer wieder auf einen Treffer Rückstand verkürzt, es dann aber nicht geschafft, den Ausgleich nachzulegen. „Von der Einstellung her machen wir unseren Jungs überhaupt keine Vorwurf“, unterstreicht Wistuba. Grundsätzlich also ein gutes Spiel. „Wir müssen aber eingestehen, dass Weiden an diesem Abend besser war.“ Letztlich formulierte Wistuba die Bewertung der Abwehrleistung aus des Gegners Sicht. „Weiden hat immer wieder Lösungen gegen uns gefunden.“ Und so kommen dann 40 Tore zustande.

Mit vollem Einsatz zum Sieg: Max Schlögl und der OSC.

Dabei ging es sehr gut los. Der OSC führte mit 4:1, dann mit 5:3. Danach jedoch verloren die Gäste den Faden, sodass Weiden auf 10:7 stellte und die Führung für den Rest des Spiels nicht mehr aus der Hand gab. Offensiv bärenstark ist die Ausbeute von Leon Hüller, der satte 14 Mal einnetzte, dabei fünf von sechs Siebenmetern verwandelte. Etwas ärgerlich waren zwei Schiedsrichterentscheidungen in der Schlussphase. Dabei frustrierte Wistuba vor allem ein vermeintlicher Wechselfehler, als der OSC mit Ablauf einer Strafe einen Spieler aufs Feld schickte, dies von der Zeitnahme aber als Fehler aufgefasst wurde. „Es ist immer schade, wenn das Kampfgericht in solchen Momenten Einfluss auf den Spielverlauf nimmt“, so der Coach.

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Das Fazit: Der OSC zeigte über die gesamten 60 Minuten Moral, agierte mit einem der Ligafavoriten auf einem Level, hätte in der Defensive aber cleverer spielen müssen. Nun beginnt die Herbstpause, die für die Rheinhauser am 8. November mit dem Auswärtsspiel beim TV Korschenbroich enden wird. Sehr wahrscheinlich wird der OSC in diesem Zeitraum aber noch ein Testspiel bestreiten.

OSC: Seemann, Lenz – Hüller (14/5), Ernst (7), Käsler (5), Dreier (3), Zwarg, Schlögl, Kauwetter, Kölsch (je 2), Adrian (1), Mook.