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US-Präsident Trump ist überrascht davon, dass er den Ukraine-Krieg bislang nicht beenden konnte. Auch Russland gibt sich pessimistisch.

Washington, D.C. – Dass der Ukraine-Krieg offensichtlich nicht innerhalb von 24 Stunden beendet werden kann, hat auch US-Präsident Donald Trump längst einsehen müssen. Sein altes Versprechen konnte er nicht einhalten. Davon ist Trump eigenen Angaben nach überrascht. „Ich dachte, das wäre eines der einfachsten Probleme“, sagte er bei einem Treffen mit dem kanadischen Premierminister Mark Carney im Weißen Haus vor Medienvertretern.

Die Fotomontage zeigt Donald Trump im Oval Office und Wladimir Putin.Die Fotomontage zeigt Donald Trump im Oval Office und Wladimir Putin. © imago (Montage: red)

„Ich verstehe mich sehr gut mit Putin“, sagte Trump mit Blick auf Russlands Präsidenten. „Ich bin sehr enttäuscht von ihm, denn ich dachte, das wäre leicht zu lösen, aber es stellte sich als vielleicht schwieriger heraus als im Nahen Osten.“ Es ist nicht das erste Mal, dass sich Trump enttäuscht über Wladimir Putins Verhalten zeigt. Bei einem Besuch in Großbritannien im September hatte er gesagt, Putin habe ihn bei den Bemühungen um eine Friedenslösung im Stich gelassen. Außerdem töte dieser „viele Menschen“. 

Ende vom Ukraine-Krieg: Russland sieht Wirkung von Trump-Putin-Gipfel als erschöpft an

Einen vermeintlichen Höhepunkt in dem Ringen um Frieden stellte im August das Treffen zwischen Trump und Putin in Alaska dar. Dieses wahr allerdings vor allem symbolischer Natur und brachte keinen wirklichen Fortschritt. Nicht nur Trump, auch Russland gab sich zuletzt pessimistisch was einen möglichen Frieden anbelangt. Die „starke Dynamik“ für eine Friedenslösung in der Ukraine, die nach dem Treffen von Trump und Putin entstanden sei, sei „weitgehend erschöpft“, sagte der russische Vize-Außenminister Sergej kürzlich.

Dafür machte Rjabkow die Ukraine sowie die EU verantwortlich, die Befürworter des Krieges seien. Fakt ist jedoch, dass Russland der Aggressor in dem Konflikt ist. 2022 waren Putins Truppen in die Ukraine eingefallen und bereits 2014 hatte Russland völkerrechtswidrig die ukrainische Halbinsel Krim annektiert. Darüber hinaus macht der Kreml bislang nicht den Eindruck, tatsächlich an einer Beendigung des Krieges interessiert zu sein. So lehnt Putin beispielsweise ein direktes Treffen mit Wolodymyr Selenskyj ohne Vorbedingungen ab, ebenso einen sofortigen Waffenstillstand.

Von Trump bis Washington: alle US-Präsidenten in der ÜbersichtDonald Trump und Melania TrumpFotostrecke ansehenTrumps Schlingerkurs im Ukraine-Krieg – Spannungen zwischen Russland und Nato nehmen zu

Trumps Friedensbemühungen im Ukraine-Krieg sind immer wieder von Kurswechseln des US-Präsidenten geprägt. Ende Februar hatte er den ukrainischen Präsidenten Selenskyj bei dessen Besuch im Weißen Haus fälschlicherweise für den Krieg verantwortlich gemacht. Ende März gab Trump dann dagegen an, „verärgert und stinksauer“ über Putin zu sein. In den vergangenen Monaten stellte Trump sich teils klar auf Selenskyjs Seite, teils lobte er Putin. Mal dachte er, Putin wolle einen Frieden, dann wieder nicht.

Zeitgleich tobt in der Ukraine der russische Angriffskrieg weiter. Auch die Spannungen zwischen Russland und den Nato-Staaten nehmen weiter zu. Dafür verantwortlich sind nicht zuletzt auch die zahlreichen Luftraumverletzungen durch russische Drohnen und Kampfjets, etwa in Polen, Rumänien und Estland. Die EU plant deshalb einen „Drohnenwall“ zur Abwehr. (Quellen: Mitteilungen des Weißen Hauses, Tass, dpa) (grmo)