
Stand: 12.10.2025 12:07 Uhr
Nach dem tödlichen „Dooring“-Unfall der Schauspielerin Wanda Perdelwitz ruft der ADFC Hamburg heute zu einer Mahnwache auf. Verkehrsverbände fordern derweil Maßnahmen, um solche Unfälle künftig zu verhindern.
Die 41-Jährige Perdelwitz war am 28. September mit ihrem Fahrrad in der Nähe des Hamburger Dammtorbahnhofs auf einem Radweg unterwegs. Nach Angaben der Polizei kollidierte Perdelwitz dort mit der Tür eines haltenden Transporters, die der Beifahrer unvermittelt geöffnet hatte. Perdelwitz schlug demnach anschließend mit dem Kopf auf den Boden auf und verletzte sich dabei so schwer, dass sie eine Woche später im Krankenhaus verstarb.
Mit einer Mahnwache an der Unfallstelle wolle man nun der Verstorbenen gedenken und auf die Gefahren unachtsam geöffneter Autotüren aufmerksam machen, teilte der Hamburger Landesverband des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) mit. Treffpunkt ist heute um 14 Uhr in der Straße An der Verbindungsbahn in Hamburg-Rotherbaum. Diese werde für die Dauer der Veranstaltung gesperrt und von der Polizei abgesichert, so der ADFC Hamburg.
Schon elf tödliche Radunfälle in diesem Jahr

Die 41-Jährige starb an den Folgen eines Fahrradunfalls in Hamburg. Die Premiere von „Ein Stück Großstadtrevier“ wurde nun ihr gewidmet.
Nach Angaben des ADFC Hamburg gehören sogenannte Dooring-Unfälle, bei denen Radfahrer mit plötzlich geöffneten Autotüren kollidieren, zu den gefährlichsten und häufigsten Radverkehrsunfällen. Erst am 17. September war in Hamburg-Bahrenfeld ein Pedelec-Fahrer bei einem solchen Unfall schwer verletzt worden. Der 57-Jährige starb später im Krankenhaus.
Insgesamt verstarben in Hamburg in diesem Jahr bereits elf Fahrradfahrerinnen und -fahrer bei Unfällen, so der ADFC. „Wir sind erschüttert und fassungslos, bereits elf auf dem Rad getötete Menschen in diesem Jahr betrauern zu müssen – und das in immer kürzeren zeitlichen Abständen“, sagte ADFC-Sprecher Thomas Lütke.
Verbände fordern breitere Radwege
Um solche Unfälle künftig zu vermeiden, brauche es sichere, ausreichend breite Radwege, fordert der ADFC. Dazu zähle die Straße An der Verbindungsbahn, in der Wanda Perdelwitz verunglückte, nicht. „Wir fordern, dem Radverkehr dort umgehend einen Fahrstreifen zu geben und diesen durch Protection-Elemente abzusichern“, so Lütke weiter.
Auch der Verkehrsclub Deutschland (VCD) kritisiert, dass Fahrradwege häufig zu schmal seien. Demnach müssten sichere und geschützte Radwege so gebaut werden, dass Radfahrerinnen und Radfahrer beim Vorbeifahren an parkenden oder stehenden Autos mindestens einen Meter Abstand halten. „Da müssen wir mehr tun“, sagte die VCD-Sprecherin Anika Meenken.

Die 41-jährige Schauspielerin war Ende September gegen die geöffnete Tür eines Transporters gefahren. Sie erlag ihren schweren Verletzungen.

Nach dem Tod einer 75 Jahre alten Pedelec-Fahrerin fordert der ADFC unter anderem bessere Fahrbahn-Markierungen an der Unfallstelle.

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