Die britischen Geheimdienste beschreiben in ihrem Update zum Krieg eine zunehmende Indoktrinierung von Kindern und Jugendlichen im russischen Bildungssystem. „Der russische Staat strebt höchstwahrscheinlich danach, das Bildungssystem zu nutzen, um eine militarisiertere, nationalistischere Gesellschaft zu entwickeln“, heißt es aus London. Das Update verweist dabei unter anderem auf Berichte des unabhängigen russischen Onlinemediums Verstka, wonach die Verbreitung prorussischer Militärtexte sowie antiwestlicher Texte in Schulen zunehme. Auch sei angeordnet worden, Verweise auf die Ukraine aus Lehrbüchern zu streichen.
+++ 11:32 Gouverneur: Frau bei Drohnenattacke auf Passanten getötet +++
Der Gouverneur der Region Cherson wirft russischen Soldaten eine Attacke auf Zivilisten vor. Im Ort Biloserka seien Bewohner, die auf der Straße liefen, von einer Drohne angegriffen worden, schreibt Gouverneur Oleksandr Prokudin an diesem Morgen. Eine ältere Frau sei an den Folgen der Explosion des Sprengstoffs gestorben. Zudem sei ein 47-jähriger Mann verletzt worden.
+++ 11:08 Ukraine verzeichnet während Feuerpause zahlreiche Kämpfe +++
Während das russische Verteidigungsministerium behauptet, seine Truppen hätten die 30-stündige Feuerpause über Ostern strikt eingehalten, spricht der Generalstab der ukrainischen Armee in seinem jüngsten Lagebericht von zahlreichen russischen Angriffen. So seien am Ostersonntag 96 Kampfhandlungen verzeichnet worden, schreibt der Generalstab. Die ukrainische Nachrichtenagentur spricht von einem Rückgang um etwa ein Drittel bei den Kampfhandlungen verglichen mit dem Vortag. Laut Generalstab feuerten russische Soldaten am Ostersonntag mehr als 1800 Mal auf Stellungen ukrainischer Einheiten und bewohnte Gebiete – unter anderem mit Mehrfachraketen.
+++ 10:30 Moskau wirft Kiew Tausende Verstöße gegen Feuerpause vor +++
Russland hat dem Verteidigungsministerium in Moskau zufolge nach Ende der Feuerpause die Kämpfe in der Ukraine wieder aufgenommen. Die russischen Streitkräfte hätten die 30-stündige Feuerpause über den Ostersonntag, die um Mitternacht Moskauer Zeit endete, strikt eingehalten, zitieren die staatlichen russischen Nachrichtenagenturen Tass und Interfax das Ministerium. Dieses warf der Ukraine vor, gegen die vom russischen Präsidenten Wladimir Putin ausgerufene Feuerpause 4900 Mal verstoßen zu haben. Die Ukraine habe während der Feuerpause die russischen Oblaste Brjansk, Kursk und Belgorod an der Grenze 19 Mal beschossen. In den vergangenen 24 Stunden hätten die russischen Flugabwehrsysteme 104 ukrainische Drohnen abgefangen. Zugleich räumt das Ministerium ein, dass tagsüber die Intensität der Kampfhandlungen seitens des Gegners an der gesamten Frontlinie erheblich zurückgegangen sei. Die Ukraine wiederum wirft Russland fast 3000 Verstöße gegen die Feuerpause vor.
+++ 09:47 Trump fordert Waffenruhe und pocht auf „goldene Regel“ +++
Sogar an der Front gibt es in der Ukraine Gottesdienste. Von der für Ostern angekündigten Feuerpause merken die ukrainischen Streitkräfte jedoch nichts. Derweil wird US-Präsident Donald Trump ungeduldig, fordert eine Waffenruhe und stellt „big business“ in Aussicht.
+++ 09:22 Cherson beklagt Tote und Verletzte +++
Innerhalb der letzten 24 Stunden seien durch russische Angriffe drei Menschen getötet und drei weitere verletzt worden, teilt der Gouverneur der Oblast Cherson an diesem Montagmorgen bei Telegram mit. Die Ukraine wirft Russland vor, die von Moskau erklärte 30-stündige Feuerpause über Ostern fast 3000 Mal gebrochen zu haben. Auch Moskau beklagte am Sonntag Verstöße gegen die „Oster-Waffenruhe“ und meldete „getötete und verletzte“ Zivilisten bei ukrainischen Angriffen.
+++ 08:45 Ukrainische Luftwaffe: Russland greift mit drei Raketen und fast hundert Drohnen an +++
Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe in der vergangenen Nacht mit 96 Drohnen angegriffen. Zudem seien drei russische Raketen auf Ziele in der Ukraine abgefeuert worden. In den Regionen Charkiw, Dnipropetrowsk und Tscherkassy seien dadurch Schäden entstanden. Flugabwehreinheiten hätten 42 russische Drohnen abgefangen und zerstört, teilt die ukrainische Luftwaffe mit. Weitere 47 Drohnen seien durch elektronische Kriegsführung umgeleitet worden. Zu den Raketen macht die Luftwaffe keine näheren Angaben. Derweil berichtet der Gouverneur der Region Donezk am Morgen von mindestens drei Verletzten, sowie von Schäden an Häusern und einer Gasleitung.
+++ 07:58 „WSJ“: USA schlagen neutrale Zone um Atomkraftwerk vor +++
Das „Wall Street Journal“ berichtet über US-Vorschläge zur Beendigung des Krieges, die der Ukraine unterbreitet worden seien. Darunter seien die mögliche Anerkennung der Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 durch die USA und der Ausschluss eines Nato-Beitritts der Ukraine, schreibt die Zeitung. Auch eine neutrale Zone rund um das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja, das seit mehr als drei Jahren von Russland besetzt ist, wird demnach ins Gespräch gebracht. Die Ideen seien in einem vertraulichen Dokument dargelegt worden, das hochrangige Vertreter der Trump-Regierung ihren ukrainischen Amtskollegen am Donnerstag in Paris vorgelegt hätten, erklärt die Zeitung unter Berufung auf westliche Offizielle. Die Ideen seien bei dem Treffen auch europäischen Vertretern mitgeteilt worden.
+++ 06:57 Ukrainische Städte berichten von Explosionen +++
Russland hat am frühen Morgen laut ukrainischen Militärangaben erneut mehrere ukrainische Städte mit Drohnen und Raketen angegriffen – darunter Mykolajiw. Der Bürgermeister der südukrainischen Stadt berichtet auf Telegram von Explosionen. Russland habe Mykolajiw mit Raketen angegriffen, teilt die regionale Militärverwaltung später mit. Es gebe weder Verletzte noch Schäden. Die Region Dnipropetrowsk berichtet von Drohnenangriffen. Dabei sei ein Lebensmittelverarbeitungsbetrieb in Brand geraten – aber niemand verletzt worden, erklärt der Gouverneur. Die ukrainischen Luftstreitkräfte hatten zuvor vor mehreren Drohnengruppen sowie vor Raketen über verschiedenen Landesteilen gewarnt. Auch in Cherson gab es dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk, Suspilne, zufolge Explosionen. Zudem sei die Flugabwehr über der Region Kiew im Einsatz gewesen, heißt es.
+++ 06:15 Russland: Kein Befehl zur Verlängerung der Feuerpause +++
Russland plant eigenen Angaben zufolge keine Verlängerung der Feuerpause. „Es gab keine anderen Befehle“, antwortet Kreml-Sprecher Dmitri Peskow der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass auf die Frage zu einer möglichen Verlängerung der Feuerpause nach Ostersonntag.
+++ 05:42 Trotz angeblicher Oster-Waffenpause: Nasa-Daten deuten auf Kämpfe an der Front hin +++
Daten des Nasa Fire Information for Resource Management (Firms) deuten laut Institut für Kriegsstudien (ISW) auf Kämpfe an der Front am Ostersonntag hin, an dem Russland eigentlich das Feuer einstellen wollte. Hitzeanomalien könnten auf militärische Aktivitäten hinweisen, schreibt das ISW in einer Analyse. Es sei jedoch nicht in der Lage, die spezifischen Berichte über Verstöße aus russischen oder ukrainischen Quellen unabhängig zu überprüfen, so die US-Denkfabrik weiter.
+++ 03:56 Nach Feuerpause erneut Luftalarm in der Ukraine – Explosionen +++
Kurz nach dem Ende der von Moskau angeordneten Oster-Feuerpause im Ukraine-Krieg gibt es in der Nacht in weiten Teilen der Ukraine erneut Luftalarm. Die ukrainische Luftwaffe warnt unter anderem im grenznahen Gebiet Sumy sowie in Charkiw, Saporischschja, Donezk und Dnipro vor einer Gefahr durch feindliche Luftangriffe. An mehreren Orten gibt es Berichte über Explosionen. Zu Schäden oder Opfern ist zunächst nichts bekannt.
+++ 02:54 Selenskyj: Russland hat fast 3000 Mal gegen Feuerpause verstoßen +++
Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge hat Russland 2.935 Mal gegen die Feuerpause verstoßen. „Die Ukraine wird die Aktionen spiegeln: Wir werden auf Schweigen mit Schweigen antworten, unsere Angriffe dienen dem Schutz vor russischen Angriffen“, schreibt Selenskyj auf Telegram.
+++ 01:30 Bischof Kohlgraf: Hoffnung auf Frieden nicht aufgeben +++
Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf bezeichnet Ostern als Fest der Hoffnung. An diesen Tagen bedränge ihn natürlich auch das Thema Frieden. „Besonders in diesem Jahr will ich die Hoffnung auf einen gerechten Frieden nicht aufgeben“, sagt der Bischof beim Pontifikalamt. Ein gerechter Friede brauche aber gerechte Lösungen und keine „Deals“. Gerade in diesen Tagen sehe er, wie absurd zum Beispiel der Krieg Russlands gegen die Ukraine sei. „Zwei Gruppen von Menschen, die sich in diesen Tagen vielleicht auch ‚Frohe Ostern‘ wünschen, stehen sich hier gegenüber“, sagt Kohlgraf. Menschen, die in den Gottesdienst gehen und hören, dass Christus auferstanden sei. „Und dann wird geschossen, auf Brüder und Schwestern.“ Er bete dafür, „dass bei so manchem Verantwortlichen das Gewissen wach werden möge“.
+++ 23:21 Kreml-Soldaten bauen neue Straßen an die Front +++
Während des „Osterfriedens“ sind ukrainischen Angaben zufolge russische Soldaten weiter damit beschäftigt, neue Behelfsstraßen an die Front zu errichten. Die 66. Separate Mechanisierte Brigade stellte die Kräfte an der Lyman-Front fest. „Der Feind bereitet Routen für die Durchfahrt schwerer Geräte vor und nutzt dabei den sogenannten Osterfrieden aus!“, teilt die Einheit auf Telegram mit. Schon vor mehreren Tagen hat die Brigade einen russischen Lastwagen an der Stelle zerstört. Dieser sei heute beseitigt worden. Zehn Soldaten und ein Spezialfahrzeug war dafür im Einsatz.
+++ 22:45 Trump hofft auf Abkommen zwischen Ukraine und Russland „in dieser Woche“ +++
US-Präsident Donald Trump hofft nach eigenen Angaben auf ein Abkommen zur Beendigung der Kämpfe in der Ukraine in den kommenden Tagen. „Hoffentlich werden Russland und die Ukraine diese Woche ein Abkommen schließen“, schreibt Trump in seinem Onlinedienst Truth Social, ohne weitere Angaben zu möglichen Fortschritten in den Verhandlungen über eine Beendigung des Ukraine-Kriegs zu machen. „Beide werden dann anfangen, große Geschäfte zu machen mit den Vereinigten Staaten von Amerika, die sich hervorragend entwickeln, und ein Vermögen verdienen.“ Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 22:07 Selenskyj: 2000 russische Verstöße gegen „Oster-Waffenruhe“ +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Russland mehr als 2000 Verstöße gegen die „Oster-Waffenruhe“ vor. Es habe heute jedoch immerhin „keinen Luftalarm“ gegeben, erklärt Selenskyj am Abend im Onlinedienst Telegram.
Alle früheren Entwicklungen lesen Sie hier.