Şengezer nachnominiert

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Der türkische Nationaltorhüter Berke Özer hat sich im Anschluss an den deutlichen Sieg in der WM-Qualifikation gegen Bulgarien (6:1) unerlaubt aus dem Lager der Mannschaft von Trainer Vincenzo Montella entfernt. Grund dafür war offensichtlich der Frust darüber, dass der 25-Jährige wiederholt nicht einmal auf der Bank sitzen durfte. Der türkische Verband reagierte mit deutlichen Worten in einem Statement – und nominierte Muhammed Şengezer von Başakşehir in den vorläufigen Kader für das Spiel gegen Georgien (Dienstag, 20:45 Uhr) nach.
Lille-Keeper Özer, der nach dem Marktwert-Update der französischen Ligue 1 mit 8 Millionen Euro bewertet wird, hatte im Sommer bei den Tests gegen die USA und Mexiko erstmals für die Türkei gespielt. Bei den WM-Qualifikationsspielen im September stand wieder Galatasarays Uğurcan Çakır zwischen den Pfosten, Besiktas‘ Mert Günok fungierte als sein Vertreter. Dass Özer die Nationalelf nach dem Spiel gegen Bulgarien ohne vorherige Absprache verließ, kam beim Verband alles andere als gut an.
„Wie bereits mehrfach betont, überragt die Verantwortung und der Wert des Tragens des Nationaltrikots alles andere. Unsere Nationalmannschaft ist eine Einheit, die die Ehre des Landes repräsentiert, unabhängig von Einzelpersonen. Disziplin, Respekt und Teamgeist sind dabei unsere wichtigsten Prinzipien, die wir niemals aufgeben werden“, teilte der TFF in einem Statement auf seiner Website mit und führte fort: „In einer Zeit, in der wir selbstlos die Qualifikation für die Weltmeisterschaft anstreben – ein lang ersehntes Ziel seit vielen Jahren – und in der Einigkeit und Solidarität innerhalb der Mannschaft ihren Höhepunkt erreichen, ist ein solches Verhalten inakzeptabel.“
Der Verband teilte mit, dass man Şengezer für den Özer nachholen werde. Die Türkei steht in Gruppe E drei Zähler vor Georgien auf Rang zwei hinter Spanien. Gegen die Spanier hatte Montellas Elf im September eine peinliche 0:6-Klatsche eingesteckt, umso wichtiger war der torreiche Sieg gegen Bulgarien am Samstagabend.
„Unser größter Traum ist die Qualifikation für die Weltmeisterschaft. Wir haben es seit vielen Jahren nicht mehr geschafft“, sagte Montella nach dem Spiel und fügte an: „Egal, was passiert, wir werden unseren Traum von der Weltmeisterschaft und unseren Ehrgeiz, dorthin zu gelangen, nicht aufgeben.“