Die Basketball-Bundesliga (BBL) will die Austragung des BBL Pokal Top Four von Düsseldorf nach München verlegen. Das sorgt für einen offenen Konflikt mit der Landeshauptstadt Düsseldorf.

D.Live, die städtische Veranstaltungsgesellschaft, reagierte mit deutlicher Kritik. „Die BBL hat mit uns im Januar 2025 einen rechtsverbindlichen, schriftlichen Vertrag über die Ausrichtung des BBL Pokal Top Four 2027–2029 in Düsseldorf geschlossen“, erklärte eine Sprecherin des Unternehmens. Das Abkommen sei das Ergebnis eines zwölfmonatigen Ausschreibungsverfahrens gewesen, das von externen Beratern der Liga begleitet wurde. „Dass offenbar einzelne Stimmen innerhalb der BBL eigenmächtig andere Pläne verfolgen und Interna gezielt in die Öffentlichkeit tragen, lässt tief blicken“, heißt es weiter.

Auch Düsseldorfs Stadtdirektor und Sportdezernent Burkhard Hintzsche äußerte sich empört: „Die Unterschrift des BBL-Geschäftsführers unter einem gültigen Vertrag scheint dort nichts mehr wert zu sein. Wenn eine deutsche Profiliga ihre eigenen Verfahren und Verträge derart missachtet, stellt sich die Frage, wer dort nach welchen Maßstäben die Entscheidungen trifft.“

Die D.Live GmbH & Co. KG hat die BBL anwaltlich aufgefordert, die vertragstreue Durchführung des Turniers zu bestätigen, und behält sich rechtliche Schritte ausdrücklich vor. Düsseldorf verweist darauf, in den vergangenen Jahren regelmäßig Gastgeber großer Sportereignisse gewesen zu sein – darunter Spiele der UEFA Euro 2024, das Eröffnungsspiel der Handball-Europameisterschaft 2024 sowie das Finale der IIHF-Eishockey-Weltmeisterschaft 2027.

BBL-Geschäftsführer Stefan Holz bestätigte gegenüber Medienberichten jedoch, dass es innerhalb der Liga einen klaren Wunsch der Clubs gebe, das Turnier künftig in München auszutragen. „Die logistischen Vorteile und die Präferenzen der Clubs sind entscheidend. Wir werden jetzt mit Düsseldorf reden und schauen, wie wir das idealerweise partnerschaftlich lösen können“, so Holz. Als Gründe nannte er unter anderem wiederholte Probleme mit Hallenverfügbarkeiten in der Vergangenheit und den Wunsch, einen festen Standort für das Finalturnier zu etablieren.

Während die BBL auf eine einvernehmliche Lösung hofft, sieht man in Düsseldorf den angekündigten Umzug als klaren Vertragsbruch. „Dass ausgerechnet die BBL, die durch eine langfristige Partnerschaft mit Düsseldorf in ihrer eigenen Entwicklung massiv profitiert, davon abweicht, ist äußerst irritierend“, betonte Hintzsche. Wie es weitergeht, dürfte sich in den kommenden Wochen entscheiden – notfalls vor Gericht.