Alarm bei den Veolia Towers Hamburg!
Was normal eine Floskel ist, wurde beim 68:86 (36:43) im Krisen-Duell gegen die Telekom Baskets Bonn Wirklichkeit. Die schwankenden Türme verloren auch das vierte Spiel der neuen Saison in der Easycredit Basketball Bundesliga. Inklusive Pokal und EuroCup schraubten sie die Horror-Serie sogar auf sieben Pflichtspielpleiten.
Doch Grund für den Alarm war diesmal nicht der drohende Abstiegskampf …
Die Mannschaften hatten sich gerade für den Sprungball zur zweiten Hälfte aufgestellt, da dröhnte um 19.08 Uhr plötzlich in der Arena der Feueralarm los! Eine Tonband-Stimme sagte immer wieder: „Betriebsstörung.“ Hallensprecher Isaac Hoffmann verkündete: Die Halle muss evkauiert werden! Die 3029 Fans, Mitarbeiter, Journalisten und Helfer mussten daraufhin ins Freie. Die Mannschaften durften in den Kabinen bleiben.
Zum Glück blieben alle ruhig. Binnen Minuten war die Halle geräumt. Die Feuerwehr rückte mit Materialwagen und Drehleiter an. Die Beamten checkten die Lage und stellten fest: Fehl-Alarm! Im Umlauf hatten Unbekannte die Scheibe eines Feuermelders eingeschlagen …
Um 19.22 Uhr rückte daraufhin der Löschzug wieder ab und alle durften in die Halle zurück. Nur 22 Minuten nach dem Alarm ging die Partie weiter
Foto: BILD
Irre: In der Geschichte der Towers war es schon der dritte Feueralarm! Zu Zweitliga-Zeiten gingen die Sirenen zweimal bei Spielen gegen Erzrivale Chemnitz los.
Angesichts der sportlichen Situation sollten allerdings auch bei den Bossen der Towers langsam die Alarmglocken schrillen.
Denn auch das starke Comeback von Niklas Wimberg konnte die erneute Niederlage nicht verhindern. Der Pechvogel hatte sich im zweiten Test der Vorbereitung bei Alba Berlin Ende August den Ringfinger der linken Hand gebrochen. Sieben Wochen nach der OP kehrte der Ex-Nationalspieler früher als befürchtet zurück.
Deutlich später als erhofft ging allerdings die Partie im erneut nicht ausverkauften Inselpark los. Das ewige Ärgernis, das die Liga offenbar nie mehr in den Griff bekommt: die Spieluhr! Weil mal die Uhr, mal die 24-Sekunden-Schuss-Uhr falsch oder gar nicht losliefen, dauerten die ersten 13 Sekunden geschlagene sieben Minuten! Erst dann funktionierte die Technik.
Alle 3029 Zuschauer mussten nach dem Feueralarm die Halle verlassen
Foto: Ralf Schmitt
Die Towers kühlten während der Zwangspause total ab. Die Bonner zogen schnell auf 13:4 weg. „Das ist definitiv zu wenig. Das sieht nicht gut aus, was Hamburg hier bisher abliefert“, urteilte Dyn-Kommentator Stefan Koch.
Tatsächlich zeigten sich die schwankenden Türme von ihrer schlechten Seite, schenkten den Ball zu oft dem Gegner und verteidigten schlicht nicht bundesligareif! Bonn baute den Vorsprung mit einem viertel-übergreifenden 13:0-Lauf scheinbar mühelos aus. Auch der erste Wut-Ausbruch von Towers-Trainer Benka Barloschky konnte den Absturz zunächst nicht bremsen.
„Wie oft noch?!“, brüllte er, nachdem sein Team mal wieder leichte Punkte hergegeben hatte. Erst als die Hamburger schon scheinbar hoffnungslos mit 24:40 hinten lagen, zogen sie endlich in der Defensive ran, antworteten ihrerseits mit einem 12:0-Lauf. So war der Rückstand zur Halbzeit noch erträglich.
Als es nach der Pause wieder losgehen sollte, dröhnten die Sirenen.
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Quelle: BILD / Instagram: Angel Reese11.10.2025
Die Towers kamen mit der ungeplanten Unterbrechung zunächst besser zu Recht. Bonn wie unter Schock. In der 29. Minuten gingen die Hamburger durch Freiwürfe des starken Youngsters Jared Grey (20) zum ersten in Führung (55:54). Hektik, Fehler, Ballverluste – auf beiden Seiten.
Bonn fing sich nach dem katastrophalen dritten Viertel wieder. Die Towers hatten vor allem in der Transition Defense ihre bekannten Probleme. Dazu brachten sie in der Offensive im schwachen Schlussabschnitt nur neun Punkte zustande. Bester Bonner war Mike Kessens (20 Punkte).
Bei den Hamburgern machte Eric Reed II mit 19 sein erstes anständiges Spiel in der BBL. Sein Team kassierte zum ersten Mal in der Saison zwar weniger als 90 Punkte, leistete sich dafür aber 20 Ballverluste. So bleibt es dabei: Saisonübergreifend haben die Türme seit Ostern (74:70 gegen Bayern) nicht mehr gewonnen.
Die nächste Chance gibt es Dienstag im EuroCup gegen Bahcesehir Istanbul (19.30 Uhr, Magenta Sport).