TSV Ronsdorf FSV Vohwinkel 2:1 (1:0). In einem emotionsgeladenen, von Beginn an kampfbetonten Bezirksliga-Derbyentschied Vohwinkels Henock Manata die Begegnung am Sonntag in der 90. Minute vor rund 230 Zuschauern an der Parkstraße mit 2:1 zugunsten der Füchse, die durch den sechsten Sieg in Folge in der Tabelle auf Rang zwei kletterten. Zuvor hatte es nach 65 Minuten die Ampelkarte für Jörn Zimmermann gegeben, sodass die Zebras eine gute halbe Stunde in Unterzahl agieren mussten.
„Bis zur Gelb-Roten Karte ist es ein Unentschieden-Spiel. Besonders ärgerlich ist das für uns nicht gegebene Tor kurz vor Schluss, da der Ball nicht im Toraus war und der nicht gegebene Elfer nach Foul an Kosta Likidis in der Nachspielzeit“, rang TSV-Coach Denis Levering um Fassung. Auch FSV-Trainer Tobi Orth hatte für die Leistung des Unparteiischen kein Verständnis: „Das war auf beiden Seiten bei der Härte mancher Fouls eine Katastrophe, das nicht zu ahnden. Wir haben es nach einer schwachen Halbzeit nach der Pause besser gemacht, und ich bin stolz auf die Jungs, dass sie es doch noch gezogen haben.“
Die Gäste, die ohne Keeper Nils-Ole Engels und Kapitän Nico Sudano antraten, besaßen zwar die erste Chance des Spiels nach schöner Ballmitnahme von Manata, doch nach neun Minuten glückte den Hausherren die Führung: Ein Eckball von Jona Ernst köpfte Sebastian Schröder in die Maschen. In der 17. Minute verpassten es die Ronsdorfer, über Yannick Hünninghaus und Leon Spiecker auf 2:0 zu stellen. Während in der Folge bei den Zebras besonders die Defensive um Nico Langels einen guten Job machte, hatten die Vohwinkeler in Tim Zemlianski, Niklas Dörrier und Jonas Schneider allen voran aber über Julian Kanschik ihre Offensivaktionen. Er war überall zu finden und setzte seine Mitspieler häufig in Szene. Dass es zur Pause nach einer Vielzahl von Möglichkeiten noch 1:0 hieß, war auch ein Verdienst des starken TSV-Keepers Robin Schworm. Doch nach 50 Minuten war auch er machtlos, als Schneider und Niklas Stolle zwar einen Zemlianski-Eckstoß ungenutzt ließen, jedoch Kanschik am zweiten Pfosten per Dropkick auf 1:1 stellte. Die bis dahin überaus großzügige und häufig nicht nachvollziehbare Gangart des Unparteiischen verkehrte sich plötzlich ins Gegenteil und es hagelte Gelbe Karten und die Gelb-rote für Zimmermann wegen zu harscher Kritik. Die Elf von Tobi Orth, die die Partie nach der Pause deutlich dominierte, machte in der Folge zu wenig aus den Torchancen, konnte sich aber einmal mehr auf Manata verlassen, der seinen zwölften Saisontreffer erzielte. Es folgte noch die zehnminütige Nachspielzeit mit zwei weiteren nicht nachvollziehbaren Entscheidungen zu Ungunsten der Zebras. ryz
Viktoria Rott – FK Jugoslavija 2:7 (2:3). Neun Tore und insbesondere im ersten Durchgang viel Spektakel bekamen die 250 Zuschauer – darunter auch der gesperrte Jugos-Trainer Florim Zeciri – auf dem Sportplatz Schönebeck geboten, wo Spitzenteam Jugoslavija im Aufsteigerduell seiner Favoritenrolle letztlich souverän gerecht wurde. Während das personell arg dezimierte Viktoria Rott den Blick zunächst nach unten richten muss, hat sich Jugoslavija endgültig in der Spitzengruppe festgesetzt.
Unterhaltsam war es allemal, das zweite Wuppertaler Derby des Tages. Auf dem kleinen Kunstrasenplatz ging es insbesondere im ersten Durchgang pausenlos rauf und runter, sodass kaum einmal Zeit für Verschnaufpausen blieb. Nach 15 Minuten waren bereits drei Tore gefallen: Der Ex-Rotter Zakaria Jarrayi hatte das Derby mit einem Traumtor aus 25 Metern halbrechter Position eröffnet (4.), Fatih Kurt nur vier Minuten später auf der Gegenseite gegen die zu sorglos verteidigenden Gäste jedoch ausgeglichen. Die Mannschaft von Trainer Yousef Hidroj musste zwar auf viele Leistungsträger verzichten (unter anderem Nermin Hadzic, Ans Al Khalil, Tarik Özkan und Alper Tosun), mischte zunächst aber munter mit. Einen eher schmeichelhaften Foulelfmeter verwandelte Berkan Arik gegen Jugos-Keeper Pascal Peinecke sicher zum 2:1 (14.) Bei den Hausherren wusste Neuzugang Alan Kalongi mit Tempo und Technik ebenso wie Stürmer Ivan Prcela zu überzeugen. Auf Gästeseite war das Offensivquartett Luca Lenz, Yassin Bouaasria, Aleksandar Stanojevic und Mirza Mujkanovic jederzeit brandgefährlich. Den 2:2-Ausgleich markierte mit Bouassria der nächste ehemalige Rotter nach einer halben Stunde und läutete damit die bis zur Pause stärkste Jugos-Phase ein.
Rott-Keeper Mamadou Diallo glänzte nun mit mehreren tollen Paraden, unter anderem gegen den Freistoß von Jean Baumgarten (32.) und den Abschluss von Luca Lenz (34.), der kurz vor der Pause auch noch den Pfosten traf (43.) Der Führungstreffer schien eine Frage der Zeit und fiel dann auch noch vor dem Pausenpfiff des meist souveränen Unparteiischen: Mirza Mujkanovic legte nach einer Standardsituation im Strafraum artistisch zu Sturmkollege Stanojevic, der ebenso artistisch aus kurzer Distanz traf. Die Rotter Bank monierte in dieser Szene ein Foul von Jugos-Abwehrspieler Anes Mehic an Musa Mansaray, das zumindest diskussionswürdig war. Deutlich gemächlicher ging es in der jederzeit fair geführten Partie mit Beginn des zweiten Durchgangs zu, was sicher auch mit dem frühen Treffer zum 4:2 von Luca Lenz zu tun hatte, der Diallo keine Chance ließ (47.). Den Hausherren war das Fehlen einiger personeller Säulen spätestens jetzt anzumerken, zumal die Gäste den Fuß nicht vom Gaspedal nehmen wollten. Mirza Mujkanovic (62.), der abermals starke Stanojevic (68.) und Kapitän Osman Öztürk mit super Distanzschuss (85.) sorgten für klare Verhältnisse und einen nach Abpfiff glücklichen Jugos-Tross, der mit seinen Fans den Derbyerfolg feierte.
Durch den sechsten Saisonsieg schob sich das Zeciri-Team auf Rang drei und blickt nun voller Vorfreude auf das Topduell mit Tabellenführer SC Reusrath, das am kommenden Samstag (15 Uhr) auf dem Opphof im Rahmen der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Vereinsjubiläum stattfindet. Gute Stimmung und viele Zuschauer dürften garantiert sein. Bei Rott hofft man für das Auswärtsspiel am kommenden Sonntag beim SSV Berghausen auf die Rückkehr einiger Leistungsträger. mkp
SSV Germania – Türkgücü Velbert 1:3 (0:1). Etwas mehr als 100 Zuschauer auf dem Freudenberg sahen zwei schnelle Tore von Türkgücü Velbert, unmittelbar nach dem Anpfiff und unmittelbar zu Beginn der zweiten Halbzeit, von denen sich der SSV Germania Wuppertal nicht mehr erholen konnte. „Wir sind im Alltag angekommen und laden den Gegner zum Toreschießen ein. Wir müssen jetzt einfach schauen, dass wir bis zur Winterpause möglichst viele Punkte sammeln“, konstatierte SSV-Coach Ünsal Bayzit nach der 1:3-Heimniederlage. Das Spiel war gerade einmal zwölf Sekunden alt, als die Gäste durch Ismet Can Agadakmaz den Führungstreffer bejubeln konnten. Noah Bogun hatte den ersten Schuss nach dem Ballverlust der Germanen noch parieren können, war danach jedoch chancenlos. Hätte Sami Issa unmittelbar nach dem Gegentreffer auf der anderen Seite statt des Aluminiums ins Tor getroffen, wäre vielleicht mehr drin gewesen. So jedoch spielten die Wuppertaler zwar mit, aber ohne Durchschlagskraft. Als Seonghyeok Lee direkt nach Wiederanpfiff auf 2:0 gestellt hatte, attackierten die Germanen noch früher, verzeichneten auch in der Folge einige Ballgewinne, doch der Mut wurde nicht belohnt. Stattdessen klingelte es in der 89. Minute durch Vinicius de Andrade Souza zum dritten Mal, ehe Danylo Plakhin mit seinem fünften Saisontor in der Nachspielzeit noch eine Ergebniskorrektur gelang. ryz
SV Wermelskirchen – Cronenberger SC 5:3 (1:1). Dem Patienten Cronenberger SC geht es immer schlechter – etwas anderes lässt sich nach der unglaublich bitteren Niederlage im Kellerduell in Wermelskirchen nicht feststellen. Wieder hatte das junge CSC-Team kein schlechtes Spiel abgeliefert, wieder musste es ohne Punkte die Heimreise antreten. Nach der siebten Niederlage im neunten Spiel rutschte das El-Hajjaj-Team auf den vorletzten Tabellenplatz ab und steht kommenden Sonntag im Heimspiel gegen das abgeschlagene Tabellenschlusslicht DV Solingen II erheblich unter Zugzwang.
In Wermelskirchen hatte der CSC bereits mit 3:1 geführt, was mit Blick auf die Verteilung der Spielanteile durchaus in Ordnung ging. Die Gäste hatten über 60 Minuten meist die Spielkontrolle inne und trafen drei Mal ins Wermelskirchener Tor: Luis Rosenecker verwandelte einen Abpraller (13.), Bruno Silva Ferreira war nach Eckstoß von Rosenecker am zweiten Pfosten zur Stelle (48.) und Aldin Hamidovic drückte die Kugel nach schöner Kombination über die Linie (55.) Vieles sprach für den dritten Cronenberger Saisonsieg, doch die effizienten Hausherren steckten nicht auf und sorgten damit für Chaos in der Cronenberger Defensive. Nach dem aus einem kapitalen Cronenberger Fehler resultierenden 2:3 (69.) verlor der CSC die Ordnung und kassierte eine Viertelstunde vor Schluss den 3:3-Ausgleich. Weil beide Teams ihr Visier nun öffneten, entwickelte sich im Eifgen-Stadion ein offener Schlagabtausch, den Wermelskirchen in der Schlussphase (88. und 90.) für sich entschied und damit einmal mehr für hängende Cronenberger Köpfe sorgte. mkp