Der KFC Uerdingen klettert in der Tabelle der Oberliga Niederrhein wieder etwas weiter nach oben. Nach dem 2:1-Erfolg gegen die Holzheimer SG legte die Elf von Trainer Julian Stöhr am Sonntag bei der DJK Adler Union Frintrop nach. Dank der Treffer von Alexander Lipinski und Gianluca Reck gewann der KFC in Essen erneut mit 2:1 (2:0).
„Im Endeffekt war der Sieg verdient“, bilanzierte Stöhr hinterher. Der Coach hatte seine Mannschaft im Vergleich zum Heimsieg gegen Holzheim auf zwei Positionen verändert. Anthony Oscasindas und Etienne-Noel Reck standen für Kingsley Marcinek und Ephraim Kalonji in der Startelf. Und die beiden Wechsel sollten sich dann auch schnell auszahlen. Der KFC übernahm sofort die Ballkontrolle und dominierte die Partie. Die ersten Abschlüsse hatten dann Noah Tomson und Mohamed Benslaiman Benktib, die aber noch abgewehrt werden konnten. Alexander Lipinski machte es dann nach zwölf Minuten besser: Der Publikumsliebling, der schon beim Sieg gegen Holzheim beide Treffer erzielte, wurde nach einer Balleroberung schnell über die rechte Seite geschickt und lief im Eins-gegen-eins auf Keeper Justin Kirstein zu. Mit seinem Schuss ins Eck ließ er ihm jedoch keine Chance.
Lipinski und Reck bleiben vor dem Tor eiskalt
Acht Minuten später legte Reck dann für die Krefelder nach. Tomson hatte sich gleich durch mehrere Essener getankt und den Ball auf den Angreifer durchgesteckt. Auch er vollendete souverän gegen Kirstein. Und auch der Rest der ersten Hälfte gehörte den Uerdingern. Immer wieder eroberten sie die Fehlpässe der Frintroper und liefen aufs gegnerische Tor zu. Erst vergab Kaya aus spitzem Winkel (24.), dann Lipinski von der rechten Seite (39.). Die gefährlichste Aktion und auch die erste überhaupt für die Frintroper entstand drei Minuten vor dem Halbzeitpfiff durch Stukator, dessen Schuss aber geblockt wurde und in den Armen des sonst beschäftigungslosen KFC-Keepers Jonas Holzum landete.
Nach der Pause kamen die Essener dann aber deutlich besser in die Partie, was auch am Vierfach-Wechsel von Adler-Coach Marcel Cornelissen zur Pause lag. Und vier Minuten nach Wiederanpfiff stand Koffi Togbedji völlig blank am zweiten Pfosten und köpfte zum 1:2 ein. Der KFC brauchte etwa eine Viertelstunde, um sich von dem Gegentreffer zu erholen. Die nächste gute Tormöglichkeit kam in der 65. Minute, als eine Flanke von Nedzhib Hadzha bei Benktib landete, sein Abschluss konnte zur Ecke geblockt werden. Doch auch die Essener blieben gefährlich: Nils van den Woldenberg hatte fünf Minuten später eine Kopfballchance zum möglichen Ausgleich. Der große Schlussansturm blieb jedoch aus. Einzig der KFC hätte nach einem vermeintlichen Foul an Hadzha im Strafraum drei Minuten vor dem Ende einen Elfmeter beanspruchen können. Der Pfiff blieb jedoch aus. Damit war die Partie aber noch nicht zu Ende. Erst hatte der KFC Glück, dass ein Kopfball von Reinders aus aussichtsreicher Position neben das KFC-Tor ging (90.+4), dann Pech, als der eingewechselte Kalonji allein auf Kirstein zulief, aber an diesem scheiterte. Und so blieb es bei einem erneuten 2:1-Erfolg gegen einen Aufsteiger.
„Wir haben das gegen den Ball sehr gut gemacht auf allen Positionen“, bilanzierte Stöhr hinterher. „Es lag daran, dass wir Bock hatten, die zweiten Bälle gewonnen und konsequent verteidigt haben.“ In der zweiten Hälfte wollte Stöhr mit seiner Mannschaft dann eigentlich so lange wie möglich die Null halten, was jedoch nicht funktionierte. „Dann bekommst du so ein Eiertor nach einer Ecke. Das darf nicht passieren. Wenn du das Gegentor nicht bekommst, spielst du eine gute zweite Halbzeit. So war es eine, die in Ordnung war vom Kampf und der Einsatzbereitschaft, vom Fußballerischen her nicht so. Wichtig war aber, dass wir gewonnen haben.“
Der KFC Uerdingen hat somit noch einmal ein wenig Selbstvertrauen sammeln können vor dem großen Pokalspiel am kommenden Mittwoch. Dann ist nämlich der Drittliga-Tabellenführer MSV Duisburg in der Grotenburg zu Gast. Dieser dürfte dann aber durchaus eine andere Qualität mitbringen als der Essener Oberliga-Aufsteiger.