Gisela Fabian hat in ihrem Leben viele Hochs und Tiefs erlebt. Heute feiert sie ihren 95. Geburtstag.
Verl (kpri) – „Bei 500 habe ich aufgehört zu zählen“, sagt Gisela Fabian, wenn sie an ihre Zeit als Hebamme und die vielen Babys, denen sie geholfen hat, auf die Welt zu kommen, zurückdenkt. Obwohl die Jubilarin, die am morgigen Sonntag ihren 95. Geburtstag feiern kann, selbst keine Kinder hat, haben die jüngsten Erdenbürger sie ihr gesamtes Berufsleben lang begleitet, und einige auch lange darüber hinaus, sagt sie.
In ihrer Jugend hat Gisela Fabian die Wirren des Zweiten Weltkrieges und auch viel Leid erlebt. Von Bocholt aus zog es die Familie zu Verwandten nach Dresden, das im Februar 1945 bombardiert wurde. Die damals 14-Jährige nahm allen Mut zusammen, leitete ihre kranke Oma sowie ihre 13 und 5 Jahre alten Brüder aus der Feuersbrunst zurück nach Bocholt an der niederländischen Grenze. Doch auch dort fielen Bomben.
Im März 1945 folgte die Evakuierung auf einen 20 Kilometer entfernten Bauernhof. Nach dem Ende des Krieges besuchte Gisela Fabian eine Kinderpflegerinnen-Schule, arbeitete anschließend in diesem Bereich, ehe sie 1957 die Hebammen-Lehranstalt in Wuppertal besuchte und ihre Prüfung mit der Bestnote „Sehr gut“ bestand.
Tätigkeiten in Düsseldorf, Herford und schließlich in Bielefeld als leitende Hebamme in der Frauenklinik Bielefeld-Mitte folgten bis zum Ruhestand.
Bereits im Jahr 1981 zog Gisela Fabian, die zweimal verwitwet ist, nach Schloß Holte-Stukenbrock an den Kastanienweg. Sie war Mitglied der Wandergruppe des Heimatvereins Schloss Holte-Stukenbrock sowie in der Square-Dance-Gruppe Bielefeld. Seit September 2024 ist ihr neues Zuhause das „Haus am Stein“ in Kaunitz, wo sie sich „sehr gut aufgehoben“ fühlt.
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