Nach dem Tod von Papst Franziskus am Ostermontag gibt es erste Stimmen aus dem Bistum Münster. „Papst Franziskus war vor allem immer und zuerst: ein Seelsorger, ein Menschenfreund und ein Brückenbauer“, lässt sich zum Beispiel der Diözesanadministrator des Bistums, Antonius Hamers, zitieren. „Aus dieser Grundeinstellung hat er sich in seinem Pontifikat für die notwendige Erneuerung der katholischen Kirche eingesetzt. Papst Franziskus wollte und prägte eine synodale Kirche, die von allen Gläubigen in geteilter Verantwortung getragen wird.“

Mit großer Eindeutigkeit habe er sich für die Bewahrung der Schöpfung sowie für ein Ende von Krieg, Terror und Gewalt eingesetzt. Am Herzen hätten ihm insbesondere die Menschen gelegen, die am Rande der Gesellschaft stehen und leben: die Armen, die Kranken, die Schwachen und Entrechteten. „So blicken wir auch im Bistum Münster in großer Dankbarkeit und tiefem Respekt auf die Lebensleistung von Papst Franziskus. Ich lade alle Menschen im Bistum Münster ein, für den Verstorbenen zu beten!“

Der emeritierte Bischof von Münster, Felix Genn, teilt mit: „Was das Pontifikat von Papst Franziskus für mich entscheidend geprägt hat, war sein Einsatz für eine synodale Kirche. Das ist sein Vermächtnis, denn nach der Weltsynode vom vergangenen Oktober hat er festgelegt, dass das Schlussdokument der Weltsynode bis 2028 auf lokaler, nationaler und kontinentaler Ebene evaluiert und umgesetzt werden soll. Papst Franziskus hat gespürt, dass Synodalität das ist, was unsere Kirche heute und in naher Zukunft braucht. Persönlich bin ich Papst Franziskus sehr dankbar für das große Vertrauen, das er mir geschenkt hat, indem er mich in die Weltsynode, in das Dikasterium für die Bischöfe und zum Leiter der Arbeitsgruppe zu den Fragen der Zukunft des Bischofsamts berufen hat.“ Und weiter: „Ich habe ihn und seine oft unkonventionelle und erfrischende Art sehr geschätzt. Und besonders beeindruckt hat mich, dass er in der Verkündigung des Evangeliums stets die Armen in den Mittelpunkt gestellt hat.“

Diözesanadministrator Hamers wird des verstorbenen Papstes am kommenden Sonntag, 27. April, um 10 Uhr im Kapitelsamt im St.-Paulus-Dom in Münster in besonderer Weise gedenken. Die Pfarreien im Bistum Münster sind zudem eingeladen, jeden Tag bis zum Begräbnis des Papstes die Totenglocke zu läuten.

Franziskus hatte noch am Sonntag den Ostersegen gesprochen, bevor er am Montag im Alter von 88 Jahren verstarb.