Am 9. Oktober 2025 trafen sich das Schweizer Staatsekretariat für internationale Finanzfragen (SIF) und die britische Treasury zum Finanzdialog in Bern. Im Anschluss an diesen Behördenaustausch fand ein runder Tisch mit Vertretern des Privatsektors beider Länder statt. Hauptthema des Anlasses war das Berne Financial Services Agreement (BFSA). Das Abkommen über die gegenseitige Anerkennung im Finanzbereich markiert den Start einer neuen Kooperation im Finanzdienstleistungsbereich zwischen der Schweiz und UK.
Inkrafttreten des BFSA Anfangs 2026
Das BFSA ist bereits von beiden Parlamenten genehmigt worden. Um die behördliche Zusammenarbeit im Rahmen des BFSA zu konkretisieren, hat die eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA) zudem mit den britischen Behörden Financial Conduct Authority (FCA) und Prudential Regulation Authority (PRA) im September 2025 ein Memorandum of Understanding unterzeichnet.
Damit sich Schweizer und britische Firmen über das neuartige Abkommen informieren und dessen Nutzung optimal vorbereiten können, sind auf der Website der FCA detaillierte Informationen zum BFSA aufgeschaltet worden. So können Firmen abklären, ob sie die nötigen Voraussetzungen erfüllen, wie Anträge zur Zulassung zu stellen sind und auf welche Geschäftsbereiche das Abkommen wie genau anwendbar ist. Weitere Informationen sollen im November 2025 folgen.
Zum jetzigen Zeitpunkt hat sowohl für die Behörden als auch für die britische und die Schweizer Wirtschaft die Inkraftsetzung des BFSA Priorität. Mittel- bis langfristig gilt es allerdings auch zu prüfen, wie sich dieses neuartige Abkommen bewährt und ob es auf weitere Bereiche ausgeweitet werden soll. Daher ist der regelmässige Austausch zwischen den Behörden und den betroffenen Wirtschaftssektoren wie Banking, Investment, Versicherungen, Asset Management und der Finanzmarktinfrastruktur von grosser Bedeutung.
Weitere Vertiefung des bilateralen Dienstleistungshandels
Die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Schweiz und UK zeichnen sich generell durch eine grosse Dynamik aus. Zurzeit laufen auch die Verhandlungen zur Modernisierung des bilateralen Freihandelsabkommens. So soll ein möglichst umfassendes Handelsabkommen geschaffen werden, um die bereits sehr guten Wirtschaftsbeziehungen sowohl im Waren- als auch im Dienstleistungshandel noch weiter zu vertiefen.