Nach einem fulminanten Finale für das Doppeljubiläum 20 Jahre Kunstmuseum Stuttgart und 100 Jahre Städtische Kunstsammlung geht der Blick von Direktorin Ulrike Groos schon wieder weit ins nächste Jahr. Vor allem ein Thema beschäftigt sie und ihr Team – die geplante Schließung des Hauses von April 2026 an. Wie von unserer Zeitung berichtet, muss das 2005 eröffnete Gebäude umfassend saniert werden. Welche Arbeiten stehen an? Erstmals veröffentlicht das Kunstmuseum jetzt Eckpunkte der Sanierung.

Welcher Umfang geplant ist, zeigt schon dieser Hinweis: „Die Umsetzung der geplanten Baumaßnahmen wird erhebliche Lärm- und Staubbelastungen verursachen, weshalb eine vollständige temporäre Schließung unumgänglich ist.“ Und warum wird überhaupt saniert? „Seit dem Bau des Kunstmuseums Stuttgart Anfang der 2000er Jahre“, heißt es offiziell, „haben sich die technischen Infrastrukturen für Museen erheblich weiterentwickelt, insbesondere im Hinblick auf Energieeffizienz“. Und so stehen diese Themen im Mittelpunkt der Sanierung.

Kunstmuseum bekommt LED-Technik

In sämtlichen Bereichen des Museums – in allen Ausstellungsräumen, in den Depots, Fluren und Technikräumen – erfolgt die Umrüstung der Beleuchtung von Leuchtstoffröhren auf umwelt- und betriebskostenfreundliche LED-Technik. Dafür muss auch die gesamte Beleuchtungssteuerung erneuert werden. Auch für das Lichtkunstwerk „Treibholz“ (2004/2005) von Andreas Schmid im Foyer steht der Austausch der 334 Leuchtstoffröhren an.

Kunstmuseum bekommt mehr Kameras für die Sicherheit

Die Gefahrenmeldeanlagen des Museums werden vollständig „neu aufgestellt“. Zur Erhöhung des Sicherheitsniveaus im Museumsbetrieb werden zudem weitere Kameras in den Ausstellungsräumen und im Foyer installiert.

Kunstmuseum erneuert die Böden

Das Parkett in den Ausstellungsräumen auf Ebene 0 und -1 wird fachgerecht instandgesetzt. Es wird abgeschliffen und anschließend neu eingeölt. Das Ziel: die natürliche Holzstruktur zu erhalten und die Substanz langfristig zu schützen.

Kunstmuseum muss sich neu gegen Wasserschäden wappnen

Die Entwässerungsleitungen des Kleinen Schlossplatzes, die teilweise durch die Ausstellungsräume auf Ebene 0 verlaufen, müssen aufgrund von altersbedingten Verschleiß und Ablagerungen saniert beziehungsweise erneuert werden. Das Ziel besteht darin, Rohrbrüchen vorzubeugen, um so präventiv Schäden an Kunstwerken und Gebäude abzuwenden.

Restaurant Cube bleibt geöffnet

Die Wiedereröffnung des Kunstmuseums Stuttgart mit einer neu konzipierten Sammlungspräsentation und einer ersten Wechselausstellung ist für das 1. Quartal 2027 vorgesehen. Das Restaurant Cube in der obersten Etage des Museums sowie die Buchhandlung Walther König im Erdgeschoss bleiben während der Schließzeit weiterhin geöffnet.

Kunstmuseum zeigt Ausstellungen im Kunstgebäude Stuttgart

Wie berichtet, wird sich das Kunstmuseum Stuttgart trotz der Baumaßnahmen im eigenen Gebäude am Schlossplatz sichtbar bleiben. Im sanierten Bereich des Kunstgebäudes am Schlossplatz präsentiert das Kunstmuseum Stuttgart Ausstellungen und Veranstaltungen. Los geht es am 18. April 2026 mit der Ausstellung „Das kalte Herz“. Das Gastspiel im Kunstgebäude ist auch eine Rückkehr – war doch die Galerie der Stadt Stuttgart als Vorgängerinstitut des Kunstmuseums von 1961 bis 2005 bereits im Kunstgebäude beheimatet. Auch die neue Nachbarschaft ist eine bekannte – im Vierecksaal und im Glastrakt des Kunstgebäudes präsentiert der Württembergisch Kunstverein Stuttgart sein ambitioniertes Programm internationaler Gegenwartskunst.