Hausdurchsuchung bei Rapperin Katja Krasavice: Nach einem Tiktok-Video über eine vermeintliche Sprachnachricht eines Polizisten ermittelt die Staatsanwaltschaft. Die Polizei durchsuchte ihre Wohnung. Am Sonntag meldet sich Krasavice auf TikTok zu Wort.

Ein Tiktok-Video hat für Rapperin Katja Krasavice ein juristisches Nachspiel mit Polizeibesuch. Die Berliner Staatsanwaltschaft veranlasste Hausdurchsuchungen in ihrer Berliner Wohnung sowie der Wohnung ihrer Mutter in Leipzig. Hintergrund sind Ermittlungen der Behörde wegen des Verdachts der falschen Verdächtigung, wie Sprecher Sebastian Büchner auf Anfrage mitteilte.

Die Rapperin bestätigte die beiden Durchsuchungen am Sonntagabend in einem längeren Video auf Tiktok. Die Polizei habe morgens um 6.00 Uhr bei ihr geklingelt, sie habe die Beamten aber nicht hereingelassen, weil sie ihr den Durchsuchungsbeschluss nicht deutlich gezeigt hätten. Die Polizisten hätten dann die Tür eingebrochen. In der Wohnung befanden sich zu dem Zeitpunkt der Rapperin zufolge auch ihr Bruder, ihre Nichte und ihr Neffe.

Der Durchsuchungsbeschluss wurde nach Angaben der Berliner Staatsanwaltschaft vom Amtsgericht Tiergarten in der Hauptstadt erlassen.

Hintergrund der Ermittlungen ist ein Video der Rapperin bei Tiktok aus dem Sommer. Dort berichtet sie über eine Alkoholfahrt von sich in Leipzig und der Kontrolle, in die sie geraten ist. Dabei spielt sie eine Sprachnachricht ab, in der ein Mann behauptet, bei der Polizeikontrolle dabeigewesen zu sein. Er suggeriert, Polizist zu sein – und äußert, sich privat mit der Rapperin treffen zu wollen.

Nach Angaben der Berliner Staatsanwaltschaft gehen die Ermittler jedoch inzwischen davon aus, dass die Geschichte erfunden ist. Denn der angebliche Polizist aus der Sprachnachricht konnte nie gefunden werden.

Im Visier der Behörde steht auch ein Mann aus dem brandenburgischen Oranienburg, der im Verdacht steht, die WhatsApp-Nachricht verschickt zu haben. Bei ihm gab es ebenfalls am Donnerstag eine Hausdurchsuchung, wie Sprecher Büchner sagte.

Weil das Video nach den Ermittlungen im Berliner Raum entstanden sein dürfte, wird dieser Fall von der Staatsanwaltschaft in der Hauptstadt verfolgt. Die Leipziger Staatsanwaltschaft ermittelt unterdessen weiter wegen der Alkoholfahrt.

Am Sonntag veröffentlichte Krasavice ein Statement auf TikTok, in der sie der Polizei schwere Vorwürfe machte: „Eure Steuergelder gehen dafür drauf, dass das LKA morgens um 6 Uhr eine Razzia bei mir macht – wegen einer Sprachnachricht. Das ist ein Armutszeugnis.“ Die Stadt (Leipzig, d. Red.) komme nicht darauf klar, dass „ich es rausgeschafft habe“.

dpa/cvb