Amazon entfernte kürzlich per Photoshop Waffen aus James Bond-Postern auf Prime Video und löste damit heftige Kritik von Fans aus. Man ersetzte die umstrittenen Bilder nach dem Aufschrei durch Filmfotos – allerdings ebenfalls ohne Pistolen.

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Amazon sorgt für Kontroverse bei Bond-Fans
Amazon hat zum James Bond Day am 5. Oktober, dem Jahrestag der Dr. No-Premiere von 1962, neue Poster für die 007-Filme auf Prime Video veröffentlicht – allerdings mit einer fragwürdigen Besonderheit. Fans bemerkten schnell, dass aus sämtlichen Bildern die charakteristische Walther PPK des Geheimagenten digital entfernt worden war.

Das „Besondere“ dabei: Die Bearbeitung wurde teilweise so dilettantisch durchgeführt, dass die Ergebnisse geradezu grotesk wirkten. Sean Connery und Pierce Brosnan schienen plötzlich Luft zu umklammern, während Roger Moores Arme für „A View to a Kill“ auf unmenschliche Proportionen gestreckt wurden.

Heftige Kritik und schnelle Kehrtwende
Die Reaktionen der Bond-Gemeinde ließen nicht lange auf sich warten. In den sozialen Medien brach ein Sturm der Entrüstung los, wobei einige die Änderungen als „woke“ bezeichneten, wie der Guardian schreibt. Besonders absurd erschien vielen die Entscheidung, ausgerechnet bei einer Figur die Waffen zu zensieren, die für ihre Lizenz zum Töten bekannt ist.
James Bond auf AmazonDie (dilettantisch) bearbeiteten Bond-Poster
Amazon reagierte prompt auf die Kritik und ersetzte die umstrittenen Poster stillschweigend durch Filmfotos aus den jeweiligen Produktionen. Allerdings wählte das Unternehmen auch hier ausschließlich Bilder aus, in denen Bond keine Waffe trägt. Mindestens ein Bild aus „Skyfall“ scheint ebenfalls nachträglich bearbeitet worden zu sein, um eine Feuerwaffe zu entfernen.

Nicht der erste Fall dieser Art
Das ist nicht das erste Mal, dass ein Streaming-Anbieter Waffen aus Postern retuschiert. Disney hatte bereits im Sommer bei der Bewerbung von „Thunderbolts*“ auf Disney+ die Pistolen der Superhelden-Truppe digital entfernt und den Charakter Taskmaster komplett aus dem Bild geschnitten. Einen ähnlichen Fall gab es bei der Version von E.T. zum 20-jährigen Jubiläum. Dort ließ Steven Spielberg die Pistolen der Agenten durch Walkie-Talkies ersetzen – und hat diesen Eingriff später bereut.

Das James Bond-Franchise hat eine lange Geschichte mit Waffen, die bis zu Ian Flemings ursprünglichen Romanen zurückreicht. Die Walther PPK wurde erstmals in „Dr. No“ eingeführt und ist seitdem ein untrennbarer Bestandteil der Bond-Ikonografie. Dazu gehört natürlich auch die berühmte „Gun Barrel“-Sequenz, die jeden Bond-Film eröffnet. Sie zeigt den Agenten mit gezogener Waffe.

Bonds Zukunft
Die Episode wirft Fragen über die Zukunft der Bond-Franchise unter Amazons Führung auf. Der Konzern hatte die Rechte an der Serie für mehr als 8,6 Milliarden Dollar (etwa 7,4 Milliarden Euro) im Jahr 2022 durch die Übernahme von MGM erworben. Mit Denis Villeneuve als möglichem Regisseur für den nächsten Film stehen die Zeichen jedoch auf Kontinuität der bewährten Bond-Formel.

Was haltet ihr von Amazons Poster-Zensur? Übertreibt der Konzern es mit der politischen Korrektheit oder war das nur ein PR-Versehen? Teilt eure Meinung in den Kommentaren!

Zusammenfassung

  • Amazon entfernte mit schlechtem Photoshop Waffen aus Bond-Postern
  • Dilettantische Bearbeitung führte zu grotesk wirkenden Bond-Darstellungen
  • Nach heftiger Kritik der Fans wurden die Poster durch Filmfotos ersetzt
  • Auch die neuen Bilder zeigen Bond bewusst ohne seine ikonische Waffe
  • Vorfall wirft Fragen zur Zukunft der Bond-Reihe unter Amazon-Führung auf
  • Disney hatte zuvor ähnliche Waffen-Retusche bei ‚Thunderbolts‘ vorgenommen

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