Die Entwickler des quelloffenen Webkonferenz-Systems BigBlueButton (BBB) für Windows- und Linux-Server haben mit einem Update auf Version 3.0.13 mehrere Angriffsmöglichkeiten beseitigt.

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Authentifizierte Angreifer hätten aus der Ferne unter bestimmten Voraussetzungen drei Schwachstellen mit hohem Schweregrad („High“) missbrauchen können, um bei Videokonferenzen die Chatfunktionen sämtlicher Nutzer zu sabotieren oder per Cross-Site-Scripting (XSS) schädliche Skripte auszuführen. Darüber hinaus war es auch möglich, das aktuelle Meeting oder schlimmstenfalls alle derzeit auf dem betreffenden Server stattfindenden Online-Konferenzen zum Absturz zu bringen (Denial-of-Service).

Über Exploits beziehungsweise Angriffsversuche in freier Wildbahn ist bislang nichts bekannt. Dennoch empfiehlt sich ein zeitnahes Update.

Meeting-Teilnehmer als Angreifer

BBB ist für den Einsatz in Bildungseinrichtungen konzipiert und wird auch hierzulande etwa in Schulen und Universitäten verwendet. Es lässt sich in gängige Lern- und Inhaltsverwaltungssysteme wie IServ, Moodle oder ILIAS einbinden und bringt unter anderem Features für Online-Präsentationen, gemeinsame Notizen (shared notes) und Abstimmungen mit.

Auf einige dieser Features fußen die aktuellen Sicherheitslücken CVE-2025-55200 (XSS, CVSS-v3-Score 7.1), CVE-2025-61601 (DoS, 7.5) und CVE-2025-61602 (DoS, 7.5). So kann ein als Meeting-Teilnehmer angemeldeter Nutzer mit speziell präpariertem Nicknamen die XSS-Lücke durch bestimmte Shared-Notes-Eingaben triggern. Das „Crashen“ eines Meetings basiert auf schädlichen Eingaben in die Abstimmungsfunktion. Und der Chat stürzt ab, wenn ein unzureichend validierter Emoji-Parameter manipuliert wird. Letzteres lässt sich recht einfach über die Entwicklertools des Browsers bewerkstelligen.

Nähere technische Details zu den Sicherheitslücken kann man bei GitHub nachlesen:

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Update auf 3.0.13 empfohlen

Ein Update auf Version 3.0.13 schließt die Sicherheitslücken. Die Entwickler raten betroffenen Bildungseinrichtungen, die BBB auf eigenen Servern hosten, zum Aktualisieren der Software; Workarounds gibt es nicht.

Angesichts der detaillierten Angriffsbeschreibungen bei GitHub ist zeitnahes Handeln ratsam.

(ovw)

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