Die Fi Europe, eine weltweit führende Fachmesse für Lebensmittelzutaten, stellt die drei wichtigsten Trends vor, die die globale Tiernahrungsindustrie im Jahr 2026 verändern werden. Von personalisierter Ernährung bis hin zu nachhaltigen Innovationen – der neue Bericht zeigt die Kräfte auf, die den 29,3 Milliarden Euro schweren europäischen Markt für Tiernahrung umgestalten.

Präzisionsernährung für Haustiere, nachhaltige Innovationen und Transparenzanforderungen bieten laut dem Bericht „The Future of Pet Food” bedeutende Chancen für Einzelhändler, Markeninhaber und Tierfutterhersteller. Der Bericht stützt sich auf die umfassende Fi Global Insights-Plattform von Informa, die Echtzeit-Marktinformationen, Innovationen von Ausstellern und Konsultationen von Branchenexperten kombiniert.

Yannick Verry, Brand Director bei Fi Events Portfolio, erklärt: „Unsere Daten erzählen eine überzeugende Geschichte: Auch wenn das Kostenbewusstsein weiterhin vorherrscht, werden Tierhalter im Jahr 2026 dennoch hochwertige Inhaltsstoffe, gezielte Ernährungslösungen und Transparenz verlangen, die zunehmend mit den Standards für Lebensmittel für Menschen konkurrieren.“ Dies schaffe eine einzigartige Marktdynamik, in der Innovation nicht nur belohnt, sondern für das Überleben unerlässlich werde. „Markeninhaber und Zutatenlieferanten, die sowohl Nachhaltigkeitsmerkmale als auch funktionale Vorteile bieten können, werden einen wachsenden Markt vorfinden, der sowohl anspruchsvoll als auch äußerst lohnend ist.“

Personalisierte Produkte

Der erste Trend lautet demnach Präzisionsernährung: Personalisierte Produkte zur Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens von Haustieren, erläuterte Verry. Da Tierhalter ihre Begleiter zunehmend als Familienmitglieder betrachten, verlangen sie das gleiche Maß an Individualität und Personalisierung, das sie auch für sich selbst anstreben. Dieser Wandel bedeute eine Abkehr von einfacher, undifferenzierter Ernährung. Er treibe beispiellose Innovationen bei krankheitsspezifischen Rezepturen voran, wobei die Hersteller über die grundlegende Ernährung in bestimmten Lebensphasen hinausgehen, um individuelle Gesundheitsprobleme anzugehen, einschließlich langfristiger oder zukünftiger Probleme. Fortschrittliche KI-Plattformen ermöglichten nun wirklich maßgeschneiderte Fütterungspläne, während funktionelle Inhaltsstoffe alles von der Darmgesundheit und Gelenkbeweglichkeit bis hin zur kognitiven Funktion und dem psychischen Wohlbefinden ansprechen.

Trend Nummer zwei sei Revolution durch nachhaltige Innovation: Die 52 % der Tierhalter, die aktiv nach nachhaltigen Verpackungen suchen, sind nur ein Beispiel dafür, dass Nachhaltigkeit in der Tierfutterbranche immer mehr an Bedeutung gewinnt. Die Lieferanten reagieren darauf mit innovativen Beschaffungs- und Verpackungslösungen für Inhaltsstoffe, aber es zeichnen sich noch mehr und bessere Lösungen ab, da die Marken ihr Nachhaltigkeitsangebot stärken, indem sie alles von der Beschaffung aus regenerativer Landwirtschaft bis hin zu biologisch abbaubaren Materialien ausloten. Alternative Proteine – von Insekten bis zu kultiviertem Fleisch – entwickeln sich von Nischenexperimenten zur kommerziellen Realität.

Transparenz und Vertrauen sei schließlich Trend drei: Verbraucher wollen die Wahrheit wissen, und Tierhalter seien zu Detektiven für Inhaltsstoffe geworden. Da die Grenze zwischen der Ernährung ihrer Familien und der ihrer vierbeinigen Freunde immer mehr verschwimme, legten 88 % der Verbraucher Wert auf Genauigkeit und Transparenz bei der Kennzeichnung von Tiernahrung – viele stellten sich dabei die grundlegende Frage: „Kann ich die Gesundheit meines geliebten Haustieres getrost dieser Marke anvertrauen?“

Dieser kritische Blick verändere die gesamte Branche, so Verry. Verarbeitungsmethoden würden zu wichtigen Unterscheidungsmerkmalen, wobei rohe, Clean-Label- und minimal verarbeitete Lebensmittel Marktanteile gewännen, da Besitzer traditionelle Rezepturen und Herstellungsverfahren in Frage stellten. Die Angaben „natürlich“ und „Herkunft der Inhaltsstoffe“ hätten heute die größte Kaufkraft, während soziale Medien sowohl Erfolgsgeschichten als auch Misserfolge mit beispielloser Geschwindigkeit verbreiten.