Berlin – Rund 17.000 Patienten, 8500 Operationen und 26.000 Notfall-Versorgungen pro Jahr sind nicht genug gewesen. Obwohl drei Viertel der Patienten das Haus weiterempfehlen, ging die Klinik pleite.

Die moderne Heilstätte in Berlin wurde 1997 auf dem Gelände des ehemaligen städtischen Krankenhauses eröffnet. Sie verfügt über 350 Betten und kann mit fünf zertifizierten medizinischen Zentren und zehn Fachabteilungen ein breites Spektrum an stationären und ambulanten medizinischen Leistungen anbieten: von Allgemeinchirurgie über Intensivmedizin und Gynäkologie bis Orthopädie und Kardiologie. Selbst plastische Operationen werden hier durchgeführt.

Die Park-Klinik Weißensee ist von viel Grün umgeben

Die Park-Klinik Weißensee ist von viel Grün umgeben

Foto: Klaus Heymach/ Park-Klinik Weißensee

Berliner Klinik im Park

Besonders ist auch die Lage der Park-Klinik Weißensee – wie ihr Name sagt, inmitten eines Parks im Nordosten der deutschen Hauptstadt. 700 Mitarbeiter setzten sich hier gern für die Gesundheit und Betreuung der überdurchschnittlich zufriedenen Patienten ein. Vor der Insolvenz konnte dies alles die Klinik jedoch nicht bewahren.

Trotz tausender Patienten pro Jahr konnte die Insolvenz der Klinik nicht verhindert werden

Trotz tausender Patienten pro Jahr konnte die Insolvenz der Klinik nicht verhindert werden

Foto: Klaus Heymach/ Park-Klinik Weißensee

Wie die Park-Klinik Weißensee GmbH als Betreiber mitteilt, befindet sich die Gesellschaft samt seiner Tochterunternehmen, dem Medizinischen Versorgungszentrum und der Park-Klinik Küche, seit Anfang Oktober in einem sogenannten Eigenverwaltungsverfahren.

Insolvenz in Eigenverwaltung

Das Amtsgericht Berlin ordnete am 8. Oktober die vorläufige Eigenverwaltung an, um eine Sanierung bei laufendem Krankenhausbetrieb zu ermöglichen. Mit der Maßnahme erhält der Insolvenz-Sachwalter die Kontrolle über finanzielle Entscheidungen: Verfügungen sind nur noch mit dessen Zustimmung zulässig.

„Das Verfahren dient ausschließlich der gesicherten Weiterführung und Sanierung des Krankenhausbetriebs“, heißt es von der Klinik. Der Betrieb würde uneingeschränkt weiterlaufen. Es wird betont: „Wir versichern Ihnen, dass Sie weiterhin bei uns in der Park-Klinik Weißensee und dem Medizinischen Versorgungszentrum in guten Händen sind.“

770 Mitarbeiter der Klinik informiert

Alle 770 Mitarbeiter wurden informiert. Die Agentur für Arbeit übernimmt die Lohnzahlungen für die ersten drei Monate. Danach würde die Zahlungspflicht wieder an die Klinik, die auch Medizinstudenten von der Charité im praktischen Jahr ausbildet, zurückfallen.

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Derzeit arbeitet die Geschäftsführung mit einer Unternehmensberatung aus Frankfurt an einem Sanierungskonzept. Ob eine dauerhafte Fortführung des Betriebs möglich, soll dessen Prüfung klären. Das Konzept muss dann noch vom Gericht und von den Gläubigern bestätigt werden.

Auch um die Zukunft anderer Krankenhäuser in Deutschland ist es derzeit nicht gut bestellt. In Hornbach bangen 87 Mitarbeiter der dortigen Parkklinik um ihre Jobs, in Ingolstadt musste eine Privatklinik Insolvenz anmelden.