Zwischenstopp Stuttgart. Nach dem Autogipfel in Berlin und vor der Reise zum Standort Schanghai, ist Ola Källenius mal wieder in seinem Büro in Untertürkheim. Allerdings nur kurz. Unmittelbar vor dem Abflug nach China am Montag macht er sich nämlich noch schnell auf ins Mercedes-Benz-Museum, um den dort stattfindenden Kongress des Fachmagazins „Auto Motor Sport“ zu eröffnen. Dabei stellt der Mercedes-Chef in seinem Begrüßungsstatement, passend zum Reiseplan, die direkte Verbindung zwischen Kanzleramt und China her.
Den Autogipfel unter der Leitung von Friedrich Merz bezeichnet Källenius als ausgesprochen konstruktiv. Dabei habe ihm das politische und parteiübergreifende Verständnis für die Nöte der Autoindustrie optimistisch gestimmt. „Drei Ministerpräsidenten, der eine schwarz, die anderen rot und grün, haben mit anderen Worten dieselbe Rede gehalten und dabei unsere Forderungen aufgegriffen“, so der Mercedes-Chef. Deshalb seien bei ihm die Hoffnungen gewachsen, dass Deutschland in Brüssel mit starker Stimme spreche und sich für die Flexibilisierung und Lockerung des geplanten Verbrennerverbots 2035 einsetze.
Aus der Rede des Kanzlers übernimmt dann wiederum Källenius diesen Satz: „Unsere Hauptstraße bleibt die Elektromobilität.“ Auf dieser E-Hauptstraße fährt China weiter mit Höchstgeschwindigkeit. Um bei der Wettbewerbsfähigkeit aufzuholen, fordert Källenius die Absenkung der Energiepreise, der Kosten pro Arbeitsstunde und von Regulierungskosten sowie eine Verringerung der Steuerbelastungen. „Wir müssen chinesischer werden“, sagt Ola Källenius.