„Es bleibt die Trauer und die Ungewissheit um jene, die die Qualen der Hamas-Gefangenschaft nicht überlebt haben“, sagte Kai Wegner weiter. „Viele Angehörige warten noch immer darauf, die Leichname ihrer ermordeten Väter, Mütter, Kinder zurückzuerhalten.“

Es sei ein Tag der Hoffnung auf Frieden und eine Region ohne Terrorismus, Hass und Zerstörung, betonte Wegner. Die Freilassung der Geiseln könne jedoch nur der erste Schritt gewesen sein – nun müssten alle Punkte des Friedensplans umgesetzt werden. „Wahre Hoffnung, Frieden und Zukunft – all das kann es nur ohne die Terrororganisation Hamas geben.“

Israel und die Hamas hatten sich in den vergangenen Tagen auf die Umsetzung der ersten Phase des von US-Präsident Donald Trump vorgelegten Gaza-Plans geeinigt. Die beinhaltet eine Waffenruhe im Gazastreifen, vermehrte Hilfslieferungen für den kriegsversehrten Küstenstreifen und die Freilassung von Geiseln im Austausch für rund 2.000 palästinensische Gefangene.

Die Geiseln waren am 7. Oktober 2023 von der Terrororganisation Hamas von einem Festival aus Israel verschleppt worden. Die Hamas, so der Regierende Bürgermeister, habe an diesem Tag „schweres Leid über Israelis und Palästinenser gebracht“.

Auf israelischer Seite wurden bei dem Angriff der Hamas etwa 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 nach Gaza verschleppt. Israel reagierte mit massiven Angriffen aus der Luft und am Boden. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten palästinensischen Gesundheitsbehörde wurden in den zwei Jahren mehr als 67.000 Menschen getötet.

Nach der Freilassung der verbliebenen israelischen Geiseln aus der Gewalt der Hamas kamen am Montag im Gegenzug auch erste palästinensische Gefangene frei. Sie wurden nach Gaza und ins Westjordanland gebracht.

Das Abgeordnetenhaus von Berlin hisste nach der Freilassung der Geiseln am Montag die Flagge Israels. Sie soll den gesamten Tag über vor dem Gebäude wehen. Damit wolle das Berliner Landesparlament ein sichtbares Zeichen der Solidarität mit dem Staat Israel und seiner Bevölkerung setzen, hieß es in einer Mitteilung.

Sendung: rbb24 Inforadio, 13.10.2025, 13:20 Uhr