Köln (NRW) – Seit 42 Jahren ist die Straße für Berufskraftfahrer Henry Köhne (68) sein Leben. Jetzt geschah das, was der Albtraum aller Autofahrer ist.

Kurz nach 9 Uhr am Samstagmorgen: Der Familienvater fährt mit seiner Frau zum Kölner Hauptbahnhof. An einer Unterführung hört er plötzlich einen ohrenbetäubenden Knall, die Heckscheibe seines Audi A1 wird zerfetzt.

„Meine Frau und ich waren ganz erschrocken. Ich dachte zunächst, dass auf uns geschossen wurde“, sagt Köhne. „Doch als ich ausstieg, machte mich der Fahrer hinter mir darauf aufmerksam, dass auf uns ein Stein von der Brücke heruntergeworfen wurde. Ich bin seit vielen Jahrzehnten beruflich mit dem Lkw unterwegs. Aber so was habe ich noch nie erlebt. Der Stein lag neben dem Wagen.“

Mordkomisson fahndet nach diesem Mann

Eine Mordkommission fahndet nach diesem Mann

Foto: Polizei Köln

Die Polizei sichert an der Unterführung „Ursulaplatz“ in Richtung Breslauer Platz Spuren und stellt einen etwa 30 mal 20 Zentimeter großen Pflasterstein sicher. Weil die Staatsanwaltschaft die Tat als versuchtes Tötungsdelikt wertet, wird eine Mordkommission eingerichtet.

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Die Ermittler stellen schnell fest, dass der Täter von einer Überwachungskamera aufgenommen wurde. Sie fahnden jetzt mit den Aufnahmen nach einem circa 30 Jahre alten Mann, der nach ersten Erkenntnissen aus dem Obdachlosenmilieu stammen könnte. Zeugen sahen ihn zuletzt am Sonntag gegen 10.30 Uhr im Kölner Stadtteil Sülz.

Der mutmaßliche Steinwerfer war zeitweilig auf einem Fahrrad unterwegs

Der mutmaßliche Steinwerfer war zeitweilig auf einem Fahrrad unterwegs

Foto: Polizei Köln

„Ich hoffe, dass sie den Mann schnell finden können. Von ihm geht eine Gefahr für alle aus“, sagt Köhne. „Wir hatten unfassbar viel Glück gehabt. Ich will mir gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn der Stein in die Vorderscheibe eingeschlagen wäre.“

Hinweise zum Gesuchten: 0221-2290.