Die Stadt Halle geht einen weiteren Schritt in Richtung Verkehrssicherheit: In mehreren Straßen gilt künftig durchgehend Tempo 30 – nicht mehr nur an Schultagen. Damit setzt die Stadt eine neue Regelung der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) um und reagiert auf die zunehmende Bedeutung von Fußgängerschutz im Straßenverkehr. Das trifft auf die Murmansker Straße, Dessauer Straße, Wörmlitzer Straße, Moritzburgring, Theodor-Neubauer-Straße und Begonienstraße zu.
Warum Tempo 30 jetzt rund um die Uhr gilt
Bisher war die Tempo-30-Regelung in den betroffenen Straßen zeitlich begrenzt – sie galt nur montags bis freitags zwischen 6 und 18 Uhr, also zu Schulzeiten. Grund dafür: In den Straßen befinden sich jeweils Schulen, teilweise mehrere, mit direktem Zugang sowie Fußgängerüberwegen.
Mit der aktuellen StVO-Änderung ist nun die Einführung von Tempo 30 explizit auch im Umfeld von Fußgängerüberwegen erlaubt – unabhängig von Schulzeiten. Die Stadt Halle hebt deshalb die zeitliche Beschränkung auf und setzt Tempo 30 ganztägig durch. Die Begründung: Fußgängerüberwege werden nicht nur von Schülerinnen und Schülern genutzt, sondern von allen Menschen – auch am Wochenende und zu späteren Uhrzeiten. Das rund-um-die-Uhr-Tempo 30 soll die Verkehrssicherheit nachhaltig verbessern.
„Der zusätzliche Sicherheitsgewinn ergibt sich daraus, dass Kraftfahrer ihre Geschwindigkeit bereits vor den Fußgängerüberwegen deutlich reduzieren müssen. Dadurch passt sich das Fahrverhalten besser an die Anforderungen des § 26 Abs. 1 der StVO an – das schützt Fußgänger und kann Unfälle verhindern oder deren Folgen abschwächen“, heißt es aus dem Rathaus.
Was kommt als Nächstes?
Die Stadt kündigt an, auch weitere Fußgängerüberwege auf ihre Eignung für Tempo 30 zu prüfen. Eine pauschale Ausweitung soll es jedoch nicht geben. „Es findet immer eine ergebnisoffene Einzelfallprüfung anhand der konkreten örtlichen Verhältnisse statt“, so die Stadt.
Mehr Sicherheit – weniger Tempo
Mit dieser Initiative folgt Halle einem bundesweiten Trend: Städte nutzen neue rechtliche Spielräume, um Tempo 30 gezielt dort einzusetzen, wo Menschen zu Fuß unterwegs sind – besonders Kinder, Senioren und mobilitätseingeschränkte Personen. Ziel ist es, Unfälle zu vermeiden, die Aufenthaltsqualität zu erhöhen und den Straßenraum lebenswerter zu gestalten.