„Jedes Spiel als ein Finale sehen“ 

BVB-Profis mit freiem Tag belohnt – Einfachstes Restprogramm im Rennen um Champions League

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Nach dem Sieg im Borussen-Duell gab es für die BVB-Profis eine Überraschung. Trainer Niko Kovac gewährte ihnen für den Schlussspurt im engen Rennen um die Europapokal-Plätze ein bisschen mehr Erholung als geplant. „Ich habe die Mannschaft nach der Partie in der Kabine versammelt und ihr gratuliert, sagte der gebürtige Kroate und gab den Spielern zwei freie Tage – eigentlich sollte es nur einer sein.

BVB mit vermeintlich einfachem Restprogramm

Mit dem 3:2 vor heimischer Kulisse gegen Borussia Mönchengladbach arbeitete sich der BVB auf Platz sieben in der Tabelle vor. Zwei Punkte fehlen auf den 6. Platz, der in die Conference League führen würde, drei auf den fünften Rang, der zur Teilnahme an der Europa League berechtigt. Von der Champions League, in deren Finale die Dortmunder vergangene Saison noch gestanden hatten, sind sie vor den vier letzten Saisonspielen in der Bundesliga vier Punkte entfernt.

Beim Vergleich der verbleibenden Partien wartet auf die Dortmunder und die Bremer das vermeintlich einfachste Restprogramm der oberen Tabellenhälfte – die Gegner haben aktuell einen Durchschnittsrang von 11,75. Zum Vergleich: Auf RB Leipzig und Mainz 05, die vor dem BVB stehen, warten Gegner mit einem Durchschnittsrang von 5,75.

„Wir wollen jedes Spiel als ein Finale sehen“, betonte Sportdirektor Sebastian Kehl. Pünktlich zur entscheidenden Phase scheint der BVB seine Form gefunden zu haben. „Die Mannschaft entwickelt erneut eine Qualität, Spiele zu gewinnen und in den wichtigen Phasen da zu sein.“ Aus den vergangenen vier Bundesliga-Partien holte man zehn Punkte und besiegte zuletzt auch den formstarken FC Barcelona mit 3:1.

BVB-Trainer Kovac: „Es ist noch nicht zu Ende“

Die Entwicklung der Mannschaft sei eine positive, betonte auch Kovac. „Wir sind stabil, wir haben eine Konstanz – klammern wir jetzt das 4:0 in Barcelona mal aus. Aber wir hatten die Konstanz gegen München, gegen Barcelona und auch hier heute gegen einen wirklich starken Gegner.“ Die bis dato letzte Niederlage kassierten die Westfalen in der Bundesliga gegen RB Leipzig – den aktuellen Tabellenvierten. Was dem BVB (45 Punkte) im Rennen um Platz vier und damit einem Ticket für die Königsklasse in die Karten spielen könnte, ist der Umstand, dass sich Eintracht Frankfurt (52), RB Leipzig (49), SC Freiburg (48), Mainz 05 (47) und Werder (45) gegenseitig Punkte wegnehmen werden. Lediglich die Dortmunder spielen nicht mehr gegen einen dieser Konkurrenten, die unter sich noch mehrfach aufeinandertreffen werden.

Die nächste Aufgabe nach der kurzen Verschnaufpause wartet am Samstag (15.30 Uhr/Sky) bei der TSG Hoffenheim. „Wir haben eine gute Entwicklung genommen, aber es ist noch nicht zu Ende“, sagte Kovac. Danach kommen die Heimspiele gegen den VfL Wolfsburg und zum Saisonabschluss gegen Holstein Kiel – dazwischen wartet auswärts der fast schon entthronte Meister Bayer Leverkusen.

Kovac, der die Borussen Anfang Februar übernommen hatte, betonte: „Wir wollen nicht gucken, was in zwei, drei Wochen ist, sondern in einer Woche gegen Hoffenheim. Wir müssen dieses Spiel gewinnen, um dann zu schauen, was im nächsten los ist.“ Die Meinung teilt auch der Sportdirektor. „Wir schauen gar nicht so weit, wir wissen, dass wir jetzt gefordert sind in jedem einzelnen Spiel“, sagte Kehl. In der aktuellen Form darf der BVB durchaus davon träumen, die Aufholjagd auf die europäischen Plätze zu einem positiven Ende zu bringen.

„Wir haben einen Lauf, den wollen wir nutzen. Mal sehen, wo wir im Mai stehen“, sagte Daniel Svensson. Der Schwede traf per Kopf zum zwischenzeitlichen 3:1 gegen die Gladbacher und zelebrierte seinen Premieren-Treffer mit einem Salto vor der Südtribüne. Nach dem Schlusspfiff ließen sich die BVB-Profis gemeinsam im strömenden Regen von den Fans feiern. Mal sehen, ob das am 17. Mai gegen 17:30 Uhr auch der Fall sein wird.