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Nach schwierigen Jahren zeigt der Bremer Immobilienmarkt erste Erholungstendenzen. Internationale Marken siedeln sich an und Investoren kehren zurück.
Es passiert viel in Bremen: Der Immobilienmarkt steht „am Wendepunkt“, heißt es von der Wirtschaftsförderung. Nach Jahren der Unsicherheit zeigen sich laut dem aktuellen Immobilienmarkt-Report 2025 erste stabile Erholungstendenzen in nahezu allen Marktsegmenten. „Bremen ist in Bewegung, mit durchdachten Konzepten, städtebaulichem Anspruch und einem klaren Bekenntnis zur Zukunftsfähigkeit dieses Standorts“, erklärt Andreas Heyer, Vorsitzender der WFB-Geschäftsführung.
Der Immobilienmarkt in Bremen erholt sich wieder. Das zeigen Daten der Wirtschaftsförderung. © Imago
So lockt beispielsweise der Einzelhandel mit neuen Märkten, heißt es. Die Bremer Innenstadt durchlaufe einen Transformationsprozess. Internationalen Marken wie Urban Outfitters, TK Maxx und Søstrene Grene eröffneten neue Standorte. Die Passantenfrequenz stieg im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 22 Prozent – allein am 28. Juni 2025 wurden über 117.000 Besucher gezählt. Projekte wie das Balgequartier und die Ansiedlung eines Universitäts-Fachbereichs am Domshof setzen zusätzliche Impulse. Auch das Bremer C&A-Gebäude soll sich verändern.
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Der Büroimmobilienmarkt spiegelt derweil den Wandel der Arbeitswelt wider. 2024 lag der Flächenumsatz bei rund 89.000 Quadratmetern, leicht unter dem Vorjahresniveau. Die Leerstandsquote stieg von 4,5 auf 5,4 Prozent, was rund 210.000 Quadratmetern entspricht. Großabschlüsse blieben selten – nur ein einziger Abschluss über 5.000 Quadratmeter wurde registriert, berichten die Experten weiter. Dabei handelte es sich um ein Neubauprojekt des SAP-Dienstleisters Abat und des Architekturbüros DT+P mit 8.000 Quadratmetern. Gefragt sind vor allem moderne, ESG-konforme Flächen in zentralen Lagen wie der City und der Überseestadt, die zusammen etwa 50 Prozent des Flächenumsatzes ausmachen.
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Bremens Logistikmarkt zeigt sich deutlich stabiler. Mit einem Flächenumsatz von 325.700 Quadratmetern und einer gesunkenen Leerstandsquote von 4,74 Prozent setzt der Standort Maßstäbe. Ein bundesweit einzigartiger Vorteil: Über 90 Prozent der Logistikflächen liegen im 10-Kilometer-Radius zur Innenstadt. Rund 28 Prozent der Flächen erfüllen bereits moderne ESG-Standards. Der Gesamtbestand erreichte mit knapp 3,5 Millionen Quadratmetern einen Höchstwert.
Nach einem schwachen Jahr 2023 leitete 2024 die Trendwende am Investmentmarkt ein. Das Transaktionsvolumen erreichte 308,1 Millionen Euro. Für 2025 wird eine Jahresspanne zwischen 300 und 380 Millionen Euro erwartet. Besonders kleinere Transaktionen unter zehn Millionen Euro dominieren mit 53 Prozent den Markt.