Bad Berleburg. Wolfram Martin ist des Schreibens nicht müde. Über tausend Publikationen hat der Berghäuser Tier- und Naturfotograf, Autor und Schriftsteller schon veröffentlicht – sei es in Zeitschriften, in jagdlichen Publikationen oder Büchern. Jetzt bringt sein Verlag Shaker Media aus Düren gleich zwei Romane von ihm heraus, aktuell vom September 2025. In dem Roman „Die Träume der Elchin“ geht es um eine Liebesgeschichte, die in Schweden erzählt.
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Die „Wolfsjagd – Ein Jäger kehrt zurück“ handelt von einem Thema, das bislang in der Öffentlichkeit überaus kontrovers diskutiert wird. Die Rückkehr des Wolfes in unseren Wäldern: Genau dieser Streitpunkt hat Wolfram Martin gereizt, einen „Roman mit tierischem Hintergrund“ zu verfassen. „Das ist kein Jagdroman“, legt der 80-Jährige Wert auf diese Feststellung. „Zum Wolf habe ich mal eine Reportage gemacht“, erzählt Wolfram Martin.
Das war dermaßen vulgär und aggressiv von der Sprache und der Stimmung her, das hat mich geschockt. Da wurde polarisiert.
Wolfram Martin
Autor
Da musste sich der ehemalige Bundeswehrsoldat, der auch in Erndtebrück als Offizier diente, in der Lausitz mit den jeweiligen Akteuren auseinandersetzen – mit Forstverwaltung, Jägern, mit den Bürgern, mit Soldaten und mit Wolfsgegnern. „Das war dermaßen vulgär und aggressiv von der Sprache und der Stimmung her, das hat mich geschockt. „Da wurde polarisiert. Und als Schreiberling musste man ja die Neutralität wahren“, sagt Wolfram Martin.
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Strittiges Thema Wolf
Aber genau diese Erfahrungen zu dem strittigen Wolf-Thema verknüpfte der Berghäuser mit seinem Roman. „Ich persönlich sehe das sehr kritisch mit dem Wolf“, betont Wolfram Martin. „Dem Wolf den roten Teppich ausrollen, das geht nicht gut. Wenn der Wolf zurückkommt, muss er bejagt werden können.“ Selbst erlebt hat der 80-Jährige, dass der Wolf bei den Leuten über den Bauernhof gerannt ist, dass Kinder Angst haben mussten, morgens den Schulweg anzutreten. „Wenn der Wolf bejagt wird, wird er heimlicher und zurückhaltender.“ Das Buch beschreibt zu Beginn die Geschichte eines Mannes aus Finnland, der sich eigentlich wegen seiner schweren Krankheit und weil seine Frau ihn betrogen hat, zum Sterben in einer einsamen Hütte zurückzieht.
Der Wolf wurde erschossen
Dort begegnet er dem Wolf, der ihm immer näher kommt. Als eines Tages ein Suchtrupp mit dem Hubschrauber zu hören ist und der Wolf erschossen wird, bricht für den Sterbenskranken eine Welt zusammen. Jedenfalls bereiten sich die Akteure auf die Rückkehr des Wolfes vor – mit den zitierten Streitigkeiten und Auseinandersetzungen. Der Mann aus Finnland spielt keine unbedeutende Rolle. Er wird vom Land Sachsen als Wolfsbeauftragter eingesetzt. „Mehr will ich nicht erzählen. Am Ende wird es richtig spannend“, macht Wolfram Martin Lust auf mehr.

Auch in den zweiten Roman hat der Wahl-Wittgensteiner, der in Lindenthal bei Leipzig geboren ist, all seine Vorliebe für die Natur und die Tierwelt eingebracht. „Das ist meine Leidenschaft und mein Wissen, das ich mir im Laufe der Jahre angesammelt habe“, sagt Wolfram Martin. Und mit einem gewissen Stolz stellt er fest: „Für so einen Schreiberling wie mich, ohne Abitur, der sich alles selbst angeeignet hat.“ Als Jäger ist Wolfram Martin vor Jahren viel herumgekommen, auch in Finnland. Und als Naturfotograf hat er die Elche in Schweden fotografiert.
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„Auf vier bis fünf Meter bin ich denen nah gekommen“, erzählt er. „Das wurde bisher nur getoppt von den freilebenden Wisenten im Rothaargebirge. Das muss man mal in Worte fassen.“ die Begegnung mit den Elchen war für Wolfram Martin ein besonderes Erlebnis. „Entweder man muss mal mit jemandem darüber reden oder etwas schreiben.“ Jedenfalls hat ihn die Elch-Begegnung inspiriert, ebenso eine Bronze-Bildnerin aus dem Allgäu, die ihn nachhaltig beeindruckt hat. Deren Tochter, so die Geschichte im Roman „Die Träume der Elchin“, entdeckt beim Schlendern durch Augsburg in einer Buchhandlung den Namen „Lars Lübbe“. Lange Zeit grübelt sie, warum ihr der Name bekannt ist. Dieser Lars ist früher mal ein- und ausgegangen in ihrem Zuhause. Er hatte nämlich ein Verhältnis mit ihrer Mutter.
Die Tochter kauft das Buch, liest es und entdeckt in den Zeilen immer wieder die Mutter und die Familie. Sie kehrt nach Hause zurück, ihre Mutter will das Buch übers Wochenende lesen. Doch plötzlich verschwindet die Mutter. Es stellt sich heraus: Sie hat ein Verhältnis mit Lars Lübbe. Aber wo ist sie? Die Tochter reist kurzfristig nach Schweden zu den Elchen und findet genau dort ihre Mutter – gemeinsam mit deren Liebhaber. Die Romane sind ab sofort bei Wolfram Martin unter martin.wolfram@t-online.de oder direkt beim Shaker-Verlag zu erhalten.
SZ