Mehrere zivilgesellschaftliche Initiativen haben Berlins Kultursenatorin Wedl-Wilson ein Erinnerungskonzept zur Kolonialzeit überreicht. In „Kolonialismus erinnern“ fordern sie einen zentralen Gedenkort, eine dezentrale Erinnerungslandschaft sowie „dauerhafte Strukturen für eine nachhaltige Erinnerungskultur zu Kolonialismus und Widerstand“, wie der Verein „Decolonize Berlin“ mitteilte. Die Schaffung eines neuen zentralen Gedenkorts steht dabei im Fokus des Konzepts. Dieser soll Forschung, Bildung, Community-Arbeit und Gedenken miteinander verbinden – „offen, zugänglich und dialogorientiert“, heißt es. Dafür gewählt werden soll ein kolonialhistorisch bedeutsamer Standort in Berlins Zentrum. Bereits 2019 hatte das Berliner Abgeordnetenhaus die Ausarbeitung eines gesamtstädtisches Aufarbeitungs- und Erinnerungskonzepts beschlossen. Zwischen 2022 und 2025 wurde das Konzept „Kolonialismus Erinnern“ von den zivilgesellschaftlichen Akteuren entwickelt. Kulturstaatsminister Weimer war jüngst mit dem Plan in die Kritik geraten, den Kolonialismus aus dem Gedenkstättenkonzept zu streichen.