Wiesbaden – Das gibt’s ja nicht. Während Weltmarken wie Coca-Cola oder Apple Millionen für einen Spot mit Taylor Swift zahlen, bekommt das Museum Wiesbaden (Hessen) jetzt kostenlose Werbung von der größten Pop-Ikone der Welt.
Ihr neuer Song „The Fate of Ophelia“ (erschienen am 3. Oktober) bricht alle Rekorde – mehr als 31 Millionen Streams an einem Tag! Ebenfalls spektakulär: Das Musikvideo zeigt ein Motiv, das an ein Gemälde aus der Wiesbadener Sammlung Ferdinand Wolfgang Neess (†90) erinnert: „Ophelia“ – zart, melancholisch, schön. Fans und Kunstexperten weltweit rätseln.
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Ophelia ist eine Figur aus William Shakespeares Drama „Hamlet“ (1603) und die Geliebte des dänischen Prinzen. Beim Blumenpflücken fällt sie in einen Fluss und ertrinkt. Eine Szene, die viele Künstler malten. Deshalb jetzt die Frage: Auf welches konkrete Kunstwerk spielt Swift an? Die englische Presse tippt auf das berühmte „Ophelia“-Bild (1852) von Sir John Everett Millais (1829-1896). Es hängt im Museum Tate Britain in London.
Doch der direkte Vergleich zeigt: Das Vorbild ist wohl das Gemälde von Friedrich Wilhelm Theodor Heyser (1857-1921), das in der Jugendstil-Sammlung des Museums Wiesbaden hängt! „Es stimmt alles“, sagt Sarah Schadt, Social-Media-Verantwortliche des Museums, dem „Wiesbadener Kurier“. „Ganz offensichtlich war das Kunstwerk von Heyser die Inspirationsquelle für Taylor Swift.“
Gleiche Pose, gleiches Outfit wie im Original-Gemälde: Taylor Swift liegt als Shakespeares Ophelia im Fluss
Foto: TAYLOR SWIFT/TNI PRESS LTD
Im Taylor-Swift-Look gratis ins Museum
Das Museum feiert den unverhofften Erfolg, reagiert blitzschnell – und nutzt den Hype für eine Sonderveranstaltung. Am 2. November (15 Uhr) wird es eine Kurzführung zum Werk „Ophelia“ geben – inklusive spannender Einblicke in Swifts Song und die tragische Shakespeare-Figur.
Regulärer Eintritt: sechs Euro. Aber wer in einem Taylor-Swift-inspirierten Outfit oder als „Ophelia“ kommt, darf gratis rein!
Das „Ophelia“-Gemälde von Friedrich Heyser hängt im Museum Wiesbaden und bekommt durch Taylor Swift viel Aufmerksamkeit
Foto: Friedrich Heyser/Museum Wiesbaden
Als Social-Media-Managerin Sarah Schadt die ersten Hinweise bekam, glaubte sie zunächst an einen Scherz. „Dann schickten mir immer mehr Follower das Video, und wir sahen sofort: Das ist unser Gemälde!“
Taylor Swift, der größte Popstar unserer Zeit, macht auf ihrer gigantischen Video-Bühne Werbung für ein deutsches Gemälde – und das völlig kostenlos.