Singen Wie weitermachen, wenn alles zerbricht, was im Leben Halt gab? Wenn Krankheit, Gewalt oder Verlust alles erschüttern, was man für sicher hielt? Katharina Afflerbach las im Café Horizont aus ihrem neuen Buch „Zuversicht“, in dem sie Wege aufzeigt, wie man das eigene Schicksal annehmen und wieder neuen Lebensmut finden kann. Authentisch und berührend erzählt die Autorin 13 wahre Geschichten von Menschen am Tiefpunkt. Sie müssen entscheiden, ob sie zusammenbrechen oder aufbrechen. Die Frauen und Männer in ihrem Buch haben ihr Schicksal angenommen und sich für einen Neuanfang entschieden.

Afflerbach kennt die Situation aus eigener Erfahrung. Ganz offen erzählte sie aus ihrem Berufsleben, ehrgeizig und um anderen zu gefallen, habe sie jede Aufgabe übernommen: „Ich dachte, wenn ich perfekt funktioniere, kann mir nichts passieren.“ Um sich keine Blöße zu geben, hütete sie sich davor, auf die Schattenseite zu schauen. „Ich wollte mich beweisen und habe nur nach außen agiert. Die eigenen Interessen und Ziele habe ich mir nie klargemacht“, so Afflerbach. Die Aufrechterhaltung kostete sie Kraft, ein Aufenthalt in den Bergen veränderte ihr Leben. „Nach 16 Jahren habe ich mich neu erfunden.“ Es gehe darum, in innere Bewegung zu kommen und die eigene Schöpferkraft zu spüren

Afflerbach wollte herausfinden, was anderen Menschen dabei half, wieder Mut zu schöpfen. Gerade wegen der Erfahrung. In ihrem Buch gibt die Erfolgsautorin Menschen eine Stimme, die auch in schweren Zeiten ihren eigenen Weg gefunden haben. Sie erzählte von Isabelle, die als Mutter von drei kranken Kindern ihr Schicksal annahm und sich selbst nicht vergaß. „Musikproben und Fasnacht waren für sie Kraftorte, es wäre den Kindern nicht besser gegangen, wenn sie darauf verzichtet hätte“, so Afflerbach. Isabelle habe darauf vertraut, dass es weitergeht.

Cora wurde Opfer von Gewalt des eigenen Partners. Zu der Angst kam auch das Gefühl, allein zu sein. Sie holte sich Hilfe bei einem Traumtherapeuten und nahm ihr gewohntes Leben wieder auf. Weitermachen und wachsen, ist das Motiv, dafür stehen Aussagen der Betroffenen wie: „Ich habe die Sache beendet, um mir Neues zu eröffnen“, „Ich konnte mir etwas anderes vorstellen“ oder „Jetzt zeige ich es allen.“ Auch Marcel, der geprägt von seiner Kindheit einen Menschen tötete und im Gefängnis von Schuld zerfressen war, verwarf den Gedanken: „Ich kann nur zuversichtlich sein, wenn ich eine Perspektive habe.“ Er fand das Fenster zu Hoffnung und öffnete es. Denn nach 15 Jahre im Gefängnis hätte er noch 20 Jahre zu leben. Er erkannte seine Denkmuster und löste sie auf.

Katharina Afflerbach ist heute Coach und Veränderungsmanagerin und beschäftigt sich mit dem Bewältigen von Lebenskrisen.