Hamburg – Innen sehen sie grün, außen schwarz! Was die Karte des Landeswahlleiters nach dem Volksentscheid offenbart, ist eine tiefe Zerrissenheit der Stadt in der Frage des neuen Klima-Kurses.

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Während die urbanen Stadteile im Zentrum von Hamburg Ja sagten, hat die überwiegende Mehrheit in den äußeren Stadtteilen abgewunken. Warum ist das so? In BILD spricht Wahlforscher Matthias Moehl von election.de.

„Die Zustimmung zum Volksentscheid deckt sich mit den Hochburgen der Grünen und Linken, statistisch sieht man da durchaus einen Zusammenhang. In der Mitte in den urbanen Bereichen wird eher links gewählt. Da wo es bürgerlicher wird, die Häuser etwas größer und das Alter etwas fortgeschrittener, ist dann auch die Grenze zu erkennen zur Mehrheit gegen den Entscheid.“

Weiter: „Im Bezirk Altona z. B. ist der Übergang etwa in Othmarschen. Am größten war die Zustimmung in St. Pauli, Sternschanze, Ottensen und Wilhelmsburg.“

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Laut Landeswahlleiter Oliver Rudolf hat es die meisten Ja-Stimmen mit 86,6 Prozent in Wilhelmsburg in der Abstimmstelle Fährstraße gegeben. In einer Grundschule in Sternschanze stimmten 85,5 Prozent zu, in einem Lokal auf St. Pauli 85,8 Prozent. Die wenigsten Ja-Stimmen mit 28,3 Prozent gab es in der „Schule Neuland“ im gleichnamigen Stadtteil im Bezirk Harburg. 28 Prozent waren es nur in der Stadtteilschule Kirchwerder.

Zwei Gebiete schwimmen gegen den Trend

Auf der Karte sind zwei kleine Stimmgebiete im Zentrum erkennbar, bei denen Nein vorne lag: im Gymnasium Eppendorf mit 50,3 Prozent und dem Wahllokal im Bezirksamt Eimsbüttel (57,9 %). Tief im Südosten im Bezirk Bergedorf stechen drei Gebiete mit Ja hervor, darunter Altengamme.

Mit 303.936 Ja-Stimmen haben die Macher das Quorum (gut 260.000 Stimmen) erfüllt – und hatten gleichzeitig deutlich die Nase gegenüber Nein (267.495) vorne. Am Ende hieß es 53,2 zu 46,8 Prozent. 43,7 Prozent der rund 1,3 Millionen stimmberechtigten Hamburger haben ihr Kreuz gemacht, knapp 81 Prozent von ihnen per Brief.