Anja Biniecks „Die Auster“ hat schon lange Kultcharakter in Augsburg. Feine Weine, Champagner und liebevoll kreierte Cocktails kann man hier genießen, in einem gemütlichen Flair an Ecke der Maximilianstraße zur Heilig-Grab-Gasse. Die Malereien an den Wänden und der Decke erinnern an den Renaissance-Stil und verleihen der Bar eine besondere Atmosphäre. Seit 2011 führte Binieck die Bar mit Herzblut – und entschied sich jetzt, die Auster ab November in neue Hände abzugeben.
Binieck, die aus Niederbayern stammt, lernte die Auster zufällig durch einen Besuch bei ihrer Schwester kennen – und verliebte sich in die Bar sofort. Immer wieder betonte ihre Schwester Anita, dass die Bar schon wieder leer stünde. Binieck ist gelernte Hotelfachfrau und entschied sich 2011, für die Auster nach Augsburg zu ziehen. Mit kleinem Kind, alleinerziehend und jeder Menge Mut übernahm sie die Bar mit gerade mal 27 Jahren. In Augsburg kannte sie nur ihre Schwester und ihren Schwager und musste die Bar von null wieder aufbauen. „Sie sagten mir, ich solle Pavarotti spielen, aber ich spielte von Abba bis Queen alles und jede Menge Musikwünsche“, erzählt Binieck.
Bar „Die Auster“ in Augsburg: Sie stand draußen und grüßte alle
Anfangs stand Binieck mit Weste und weißem Hemd hinter der Bar, da sie dies so von ihrer Ausbildung im Hotel gewohnt war. Nach und nach freundete sie sich mit den Gästen an, indem sie sich einfach vor die Tür stellte – mit einem Aperol Spritz oder einem Cocktail, damit die Menschen sahen, dass es nicht nur Wein und Champagner gibt. Sie hat einfach alle gegrüßt, wie sie das aus ihrer Heimat kannte. Seither ist viel geschehen in der kleinen Wein- und Champagner-Bar. „Die Augsburger sind eine schwierige Klientel, aber wenn man sie einmal gewonnen hat, sind sie die treusten Gäste, die man sich vorstellen kann“, sagt Binieck. Zahlreiche Stammkunden, die ihr die Treue hielten über all die Jahre, auch nach Corona, sind fester Bestandteil der Auster. „Egal durch welche Schicksalsschläge oder schwere Zeit ich gehen musste, waren viele für mich da. Ich bin einfach so unendlich dankbar.“
Schon seit Längerem dachte Anja Binieck über die Abgabe der Auster aus gesundheitlichen Gründe nach, wollte aber die wirklich passende Nachfolge finden. Andreas Wufka arbeitet seit drei Jahren als Barkeeper in der Auster und übernimmt ab November mit seiner Lebensgefährtin Christina Maser die Auster. Die beiden lernten sich auch in der Bar kennen, wie so viele Paare. „Ich freue mich sehr für die beiden, für die Auster und für mich auch“, so Binieck. Vom Konzept bleibt es wie gewohnt. Die Auster soll dann nur mehr Öffnungstage, sowie auch ein Angebot an Tapas anbieten. „Es hat einfach so sein sollen, ich freue mich so sehr auf die Zeit und gehe motiviert zur Arbeit“, so Wufka. Christina Maser wollte ursprünglich ein Café eröffnen und ist im Catering schon sehr bewandert. „Ich kann’s immer noch nicht glauben, dass wir jetzt dann die Auster übernehmen“, sagt sie.
Die Chefin der „Auster“ in Augsburg fungierte oft auch als „Kupplerin“
In den Jahren hat Anja Binieck viel erlebt in der Auster. Viele Hochzeitspaare feierten ihren Sektempfang in der Auster. Die Barchefin fungierte auch oft als „Kupplerin“ und führte viele Paare zueinander. Einige kamen dann auch später mit Kinderwagen und Baby vorbei. Das freute die scheidende Chefin besonders. „Es ist sehr viel Liebe in der Auster, so viele Sachen für die Ewigkeit“. Der in diesem Jahr gestorbene „Magic Rico“, eine Augsburger Legende, zauberte drei Spielkarten über die Jahre an die Decke der Auster – die dort immer noch hängen und auch ein Teil der Auster-Geschichte bleiben.
Am 31. Oktober, um 19 Uhr, findet die Übergabeparty statt. Eine „Very-Important-Party“ mit dem Dresscode „no dresscode, but chic is nice!“ in der Heilig-Grab-Gasse 1.
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