Mit einer Zeremonie ist den freigelassenen Geiseln der Hamas in der Nova-Ausstellung in Berlin gedacht worden. Daran nahmen neben Überlebenden und Angehörigen auch der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, und der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung Felix Klein teil. An einer Wand mit den Fotos der Geiseln klebten sie symbolisch das Wort „Home“ an die Bilder derjenigen, die freigelassen wurden.

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Im Rahmen der Vereinbarung über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg waren am Montag alle noch lebenden israelischen Geiseln freigelassen worden, die von der islamistischen Hamas in den Gazastreifen verschleppt worden waren. Bei einem Auftritt im israelischen Parlament hatte US-Präsident Donald Trump unter anderem von dem Beginn einer „dauerhaften Harmonie“ für Israel und andere Länder im Nahen Osten gesprochen.

Prosor: Hamas muss entwaffnet werden

Prosor hingegen äußerte sich nicht ganz so optimistisch wie der US-Präsident. Von „dauerhafter Harmonie“ zu sprechen, sei „ein bisschen übertrieben“, sagte Prosor. Er glaube allerdings, dass es nach der Rückkehr der Geiseln und hoffentlich derjenigen, die ermordet wurden, nun eine Gelegenheit gebe, neue regionale Struktur aufzubauen. „Damit das funktioniert, muss Hamas entwaffnet sein. Niemand wird etwas neu aufbauen können, wenn Hamas noch da ist“, sagte er. 

Der gestrige Tag bedeute „sicherlich keine sofortige Rückkehr zur Normalität“, sagte der Antisemitismusbeauftragte Klein. „Der unter amerikanischer Führung ausgehandelte 20-Punkte-Plan bildet aber die Chance für einen Heilungs- und Friedensprozess für die Menschen im Nahen Osten – aber auch für unsere, für die deutsche Gesellschaft.“

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Die Ausstellung über das vor zwei Jahren attackierte Nova-Musikfestival in der Nähe des Gazastreifens zeigt nachgebaute Orte des Festivalgeländes mit Ausstellungsstücken von dort, multimediale Installationen und Augenzeugenberichte. Nach Angaben der Ausstellungsveranstalter waren elf der 20 freigelassenen Geiseln Besucher des Festivals. (dpa)