Mit ein paar Minuten Verspätung steigen die Spieler des FC Augsburg am Dienstagnachmittag in die Vorbereitung auf das nächste Bundesligaspiel ein. Drei freie Tage haben sie genossen, in denen der Fußball mal in den Hintergrund rückte. Mal abschalten, mal die Seele baumeln lassen, ehe der Alltag auf dem Trainingsplatz nahe der Arena beginnt.

Dass die fußballlose Zeit gutgetan hat, ist in den Gesichtern abzulesen. Trainer Sandro Wagner holt seine Mannschaft zusammen, trägt selbst zur guten Laune bei, scherzt. Wer weiß, wie die Stimmung auf dem Platz ohne den jüngsten Erfolg gegen den VfL Wolfsburg (3:1) gewesen wäre. So aber passt der Sonnenschein ins Bild, vereinzelte dunkle Wolken ziehen weg.

FCA-Trainer Sandro Wagner strebt den zweiten Bundesligasieg in Serie an

Im Auftritt gegen Wolfsburg haben sich Wagner und seine Mannschaft in ihrem Tun bestätigt gefühlt. Attraktiv und zugleich erfolgreich spielen, das haben sie sich in dieser Saison vorgenommen. Zweifel waren aufgekommen nach vier Niederlagen in Serie, der überzeugende Sieg gegen harmlose Wolfsburger kam zur richtigen Zeit. Nun arbeitet Wagner daran, solche Auftritte in fortlaufender Konstanz auf den Rasen zu bringen. Schon das Auswärtsspiel beim 1. FC Köln (Samstag, 15.30 Uhr) stellt eine Herausforderung dar. Alles andere als ein Selbstläufer.

Der Aufsteiger ist stark in die Saison gestartet, hat zehn Punkte in sechs Spielen geholt. Zugleich ist er der Kategorie Gegner zuzuordnen, denen sich Verantwortliche des FCA aus einem gewissen Selbstverständnis heraus inzwischen überlegen sehen. Keine Punkte gegen Köln wären nach dem Fortschritt gegen Wolfsburg ein Rückschritt. Wagner und sein Trainerteam haben den Gegner analysiert. In den ersten Saisonspielen hat er Anschauungsmaterial geliefert bekommen: wenig Risiko, zweite Bälle, schnelles Umschalten nach Balleroberungen. Das liest sich einfach, kann aber zu Problemen führen, wenn die FCA-Spieler eine Einstellung wie zuhause gegen Mainz (1:4) oder in Heidenheim (1:2) mitbringen.

Etliche Nationalspieler fehlen am Dienstag

Personell muss Wagner in der ersten Einheit der Woche noch auf einige seiner Spieler verzichten. Kristijan Jakic (Kroatien), Elvis Rexhbecaj (Kosovo), Fabian Rieder (Schweiz) und Samuel Essende (Kongo) sind oder waren ebenso mit ihren Nationalteams unterwegs wie Mert Kömür (Deutschland/U21) oder Torhüter Finn Dahmen (Deutschland). Schon wieder zurück auf dem Platz ist hingegen Dimitrios Giannoulis. Sein Ausflug zur Nationalmannschaft Griechenlands hätte enttäuschender kaum verlaufen können. Keine Minute kam er in zwei Partien zum Einsatz, obendrein verspielten seine Kollegen auf dem Rasen die letzte Chance auf eine WM-Teilnahme.

Zurück auf dem Platz ist Jeffrey Gouweleeuw. Erstmals nach seiner Innenbandverletzung im Knie absolvierte der Kapitän wieder weite Teile des Trainings mit seinen Mitspielern. In Köln dürfte der 34-Jährige noch kein Thema werden, möglicherweise wird er für das folgende Heimspiel gegen RB Leipzig fit. Stellt sich die Frage, ob er sogleich wieder in der Startelf stehen würde? Schließlich hat sich Abwehrtalent Noakhai Banks jüngst in den Vordergrund gespielt.

Wagner hat in den ersten Partien häufig seine Formationen verändert. Hat sich am Gegner orientiert oder auf Leistungen seiner Spieler reagiert. Die waren mal besser, mal schlechter. Leistungskultur ist Wagner wichtig. Nach dem Spiel gegen Wolfsburg hätte der Trainer eigentlich wenig Anlass zu Tauschaktionen.

  • Johannes Graf

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  • Sandro Wagner

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