Eine Unbekannte ist Nora Haddada, jene junge Frau, die anstelle des neuen Literaturnobelpreisträgers László Krasznahorkai am Dienstag die Frankfurter Buchmesse eröffnete, im deutschen Literaturbetrieb nicht. Und doch steht sie gerade erst am Beginn ihrer schriftstellerischen Karriere. Erst 2023 ist ihr Debüt-Roman „Nichts in den Pflanzen“ beim Hamburger Ecco-Verlag erschienen. Von der Kritik wurde der Text äußerst wohlwollend aufgenommen. Haddada erzählt darin mit temporeicher, flinker Sprache und ordentlich Sarkasmus vom Scheitern im Berliner Kulturbetrieb. Lässt ihre Protagonistin Leila, die gerade einen Vertrag für ein Drehbuch mit einer Produktionsfirma unterschrieben hat und versucht ihre Schreibblockade mit Kneipenbesuchen zu kurieren, in einen Strudel aus Neid, Missgunst, Affären und kaum aushaltbarem Konkurrenzdruck geraten. Das Milieu, von dem sie da schreibt, kennt Haddada ganz genau.