
Deutschlands U21-Nationalmannschaft hat nach der jüngsten Pleite zuhause gegen Griechenland den nächsten heftigen Nackenschlag nur knapp verhindert. Das Team von Antonio di Salvo erreichte am Dienstagabend in Belfast gegen Nordirland glücklich ein 2:1 (0:1) und drehte dabei das Spiel in der Endphase innerhalb von vier Minuten.
Ruairi McConville schockte mit seinem Kopfballtreffer zum 1:0 die Deutschen früh. In der Schlussphase drehten die Männer von Coach Antonio di Salvo die Partie und kamen dank eines Strafstoßes zum glücklichen Sieg. Assan Ouédraogo glich aus (78.), Dzenan Pejcinovic traf vom Punkt (83.). In der Gruppe F der Qualifikation für die EM 2027 rutschte das deutsche Team auf Rang zwei vor.
„Wir sind wieder sehr schlecht ins Spiel gestartet. Dann war es gegen tief stehende Nordiren schwer. Am Ende wurden sie müde, das haben wie ausgenutzt“, sagte Abwehrspieler Tom Rothe bei ProSieben MAXX. Vor allem der erneut verpatzte Start nervte den Abwehrspieler von Union Berlin, „ich hoffe, es war das letzte Mal. Es war echt anstrengend.“
Träge DFB-Auswahl
Nordirland schien mit seiner Spielanlage die Auswahl von Antonio di Salvo komplett zu überraschen. Mit hohem Pressing setzten die Gastgeber Deutschland enorm unter Druck und holten bereits nach 13 Sekunden eine Ecke heraus.
Während der Eckball nichts einbrachte, dauerte es keine drei Minuten, bis es zum ersten Mal im deutschen Kasten klingelte. Eine Ecke von Jamie Donley von der linken Seite nahm Innenverteidiger Ruairi McConville mit perfektem Timing links vom Elfmeterpunkt ab und platzierte den Ball unhaltbar rechts in den Knick.
Erster Torschuss in Minute 24
Das DFB-Team tat sich enorm schwer, gegen die intelligent und stabil verteidigenden Nordiren Räume zu erspielen. Viele Vorstöße erstarben beim Versuch, durch die Mitte zum gegnerischen Starfraum zu gelangen, wenig passierte in Sachen Tiefenläufe oder Angriffe über die Außen. Der erste Abschluss aufs Tor gelang Tom Bischoff, der mit einem Distanzschuss aus gut 25 Metern Keeper Stephen McMullan vor keinerlei Probleme stellte. Wenig später setzte Tom Rothe einen Kopfball nach einer Freistoßflanke deutlich links neben den Kasten.
Aseko mit wichtiger Rettungstat
Dass Deutschland gegen einen immer auf gute Umschaltmomente lauernden Gegner nicht gut und schnell reagierte, zeigte sich beispielhaft kurz vor der Pause: Patrick Kelly konnte beinahe unbedrängt auf den deutschen Tormann Dennis Seimen zusprinten. Seimen verkürzte den Winkel und klärte den Flachschuss des Angreifers stark. Allerdings landete der Ball abgefälscht bei Rechtsverteidiger Shea Kearney, der den Keeper mit einer Bogenlampe überwand. Zum Glück hatte Noel Aseko die Situation antizipiert und war auf die Torlinie geeilt, wo er den zweiten Treffer der Hausherren souverän mit dem Kopf verhinderte.
DFB-Team nach der Pause stabiler
Zu Beginn der zweiten 45 Minuten zeigte sich das deutsche Team stabiler. Durch Spielverlagerung auf die Außenpositionen erspielte sich das DFB-Team immer mal wieder im Ansatz gefährliche Situationen. Doch Nicolo Tresoldi (46.) und Tim Drexler (49.) kamen noch nicht gefährlich zum Abschluss.
Starke zehn Minuten genügen Deutschland
Dann aber näherten sich die DFB-Spieler dem Ausgleich: Nelson Weiper erzielte ein Abseitstor (55.) und scheiterte mehrfach am nordirischen Torwart Stephen McMullan. Als dann di Salvo ab der 64. Minute begann, den glücklosen Said El Mala aus dem Spiel zu nehmen und für die Abwehrspieler Lukas Ullrich und Aseko mehr Offensivpower in seine Mannschaft zu bringen, drehte sich das Spiel.
Zuerst verwertete Assan Ouedraogo eine Top-Flanke von Tom Bischoff aus dem linken Halbfeld, und Ilyas Ansah holte wenig später bei einem schönen Antritt über links einen Handelfmeter heraus, den Pecinovic stark links unten platziert verwertete.
Die nächsten Partien finden am 14. (gegen Malta) und 18. November (in Georgien) statt.