Hasbergen – Schock in der Branche! Eine traditionsreiche niedersächsische Firma, die beliebte Fleisch- und Wurstwaren produziert, ging nach 64 Jahren pleite.

Betroffen ist die EG Fleischwarenfabrik Dieter Hein GmbH & Co. KG. Wie BILD von der Geschäftsführung erfuhr, befinden sich auch die Dieter Hein Euro-Food-Service GmbH, die Fleischermeister Georg Hein Niederschlesische Wurstmanufaktur-Görlitz GmbH & Co. KG sowie die Hein-Hein GmbH & Co. KG in der Insolvenz.

Fleischprodukte seit 1961

Das Unternehmen aus Hasbergen-Gaste bei Osnabrück (Niedersachsen) wurde 1961 gegründet und zählt zu den bekannten Mittelständlern der Region. Die Wurzeln liegen allerdings in Niederschlesien, reichen in die 1930er-Jahre zurück.

Die Fleischfabrik verfügt über einen Werksverkauf

Die Fleischfabrik verfügt über einen Werksverkauf

Foto: PR

Hein produziert Fleisch– und Wurstwaren für Handel, Großverbraucher und Endkunden – zuletzt mit einem Jahresumsatz von rund 77 Millionen Euro. Trotz der schwierigen Lage läuft die Produktion weiter. Ziel des Verfahrens: Sanierung statt Schließung.

Kosten-Explosion trieb Betrieb in die Insolvenz

Geschäftsführer Georg Hein nennt den Schritt „bedeutend für die Zukunft der EG Fleischwarenfabrik Dieter Hein“. Er betont gegenüber BILD: „Die Anträge waren geboten, da wir in der Lebensmittelbranche nicht so schnell und nicht in dem Umfang wie notwendig die Preise erhöhen konnten, mit dem wir die massiv gestiegenen Kosten hätten kompensieren können.“

Der Betrieb bei Dieter Hein soll weitergehen

Der Betrieb bei Dieter Hein soll weitergehen

Foto: PR

379 Jobs in Gefahr

Das Gericht hatte den Anträgen auf Insolvenz in Eigenverwaltung zugestimmt und Rechtsanwalt Stefan Meyer von PLUTA Rechtsanwälte als vorläufigen Sachwalter eingesetzt. Unterstützt wird die Unternehmerfamilie von den Restrukturierungsexperten Markus Küthe und Dr. Georg Heidemann.

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„Diese Verfahren zielen auf den dauerhaften Erhalt der Unternehmensgruppe ab“, erklärt Küthe in einer Pressemitteilung. Und weiter: „Der Geschäftsbetrieb der Gesellschaften soll uneingeschränkt und vollumfänglich fortgeführt werden. Löhne und Gehälter der insgesamt 379 Beschäftigten sind bis einschließlich Jahresende 2025 durch Insolvenzgeld abgesichert.“

Gericht vertraut auf Sanierungskonzept

Das Gericht habe mit der Anordnung der Eigenverwaltung Vertrauen in das Sanierungskonzept gezeigt, heißt es weiter. Damit bleibt die Geschäftsführung handlungsfähig. Die Generalbevollmächtigten Jens Lieser und Alfred Kraus von LIESER Rechtsanwälte begleiten das Verfahren.

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