„Tron“ ist ein Kultfilm, der Filmgeschichte schrieb, doch darüber hinaus scheint das Sci-Fi-Franchise nicht (mehr) auf sonderlich viel Interesse zu stoßen. Das hat auch der Kino-Start von „Tron: Ares“ bewiesen – dessen Flop nun wohl Konsequenzen hat.

Es war eine durchaus überraschende Nachricht, als angekündigt wurde, dass das „Tron“-Franchise mit „Tron: Ares“ tatsächlich fortgeführt werden soll. Zwar gilt der erste „Tron“ aus dem Jahr 1982 bis heute als charmantes Sci-Fi-Abenteuer, das mit seiner visionären Verwendung früher Computereffekte Filmgeschichte geschrieben hat, doch die 2010 erschienene Fortsetzung „Tron: Legacy“ von „Top Gun: Maverick“-Regisseur Joseph Kosinski blieb bereits hinter den hohen Erwartungen zurück (auch wenn sie später im Heimkino noch etwas an Beliebtheit zulegte).

Dass 15 Jahre nach „Tron: Legacy“ noch ein größeres Interesse an der Reihe bestehen würde, erschien etwas fraglich – und genau diese Skepsis sollte sich am Ende bewahrheiten. An den Kinokassen enttäuschte „Tron: Ares“ zum Start (weltweites Einspiel bislang: 64 Millionen Dollar bei Produktionskosten von 180 Millionen), und auch die Pressestimmen fielen eher verhalten aus: In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es von Autor Markus Trutt so nur durchschnittliche 2,5 von 5 möglichen Sternen. Zwar wurde die audiovisuelle Umsetzung des Films erwartungsgemäß als beeindruckend hervorgehoben, doch inhaltlich und erzählerisch konnte „Tron: Ares“ nicht überzeugen.

Das „Tron“-Franchise soll in Rente gehen

Wie aber kam es überhaupt dazu, dass ein dritter „Tron“-Film gedreht wurde? Eine Quelle, die Disney, dem Studio hinter „Tron: Ares“, nahesteht, hat dem Branchenmagazin The Hollywood Reporter einige Einblicke hinter die Kulissen gewährt.

Demnach war sich Disney sehr wohl bewusst, dass die Nachfrage nach einem dritten Teil quasi nicht vorhanden war. Dennoch wurde das Projekt realisiert – und das in erster Linie dank Hauptdarsteller Jared Leto („Requiem For A Dream“). Der Schauspieler setzte sich bereits seit 2017 unermüdlich für einen neuen „Tron“-Film ein und verstand es, das Studio von seiner Vision zu überzeugen.

Leto nutzte demnach nicht nur seine Beharrlichkeit, sondern auch seine guten Beziehungen zu Sean Bailey, dem damaligen Chef von Disneys Realfilmabteilung. Gemeinsam gelang es ihnen, „Tron: Ares“ in die Entwicklung zu bringen und letztlich einen fast 200 Millionen Dollar schweren Blockbuster um seine Person aufzubauen. Dabei war Disney durchaus bewusst, dass Leto in den vergangenen Jahren als Hauptdarsteller eher umstritten war: Morbius“ floppte krachend, seine Performance in „House Of Gucci“ sorgte vielerorts für Spott.

Als logische Konsequenz aus all diesen Umständen soll man den Insider-Quellen des Hollywood Reporters zu Folge nun bei Disney den Entschluss gefasst haben, das „Tron“-Franchise auf Eis zu legen. Ob dies bedeutet, dass es in Zukunft tatsächlich keine Rückkehr mehr in die Welt von Kevin Flynn und Co. geben wird, bleibt natürlich abzuwarten.

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