Berlin/New York – Deutschlands Goldschatz ist riesig! Ein Großteil davon lagert im Ausland, besonders in den Tresoren der Federal Reserve Bank (Fed) in New York (USA).
Das deutsche Gold in New York dient als Notgroschen für Kriege, verheerende Naturkatastrophen oder Bürgerkrieg im Land. Das Gold soll dann etwa bei einem möglichen Zusammenbruch des deutschen Wirtschaftssystems direkt in US-Dollar umgetauscht werden können. 1236,2 Tonnen Gold, also noch knapp 37 Prozent der deutschen Goldreserven, lagern in den Tresoren der Federal Reserve Bank in New York. Es geht also bei einem aktuellen Rekord-Goldpreis von 119.000 Euro pro Kilobarren um fast 150 Milliarden Euro.
CSU sieht Finanzminister Klingbeil in der Pflicht
Gemäß dem Motto „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ sieht CSU-Außenexperte Stephan Mayer jetzt den zuständigen Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) nicht zuletzt wegen des „substanziellen Vermögenswertes des deutschen Goldes in den USA“ in der Pflicht. Er fordert ihn auf, „seine aktuelle USA-Reise gleich zu nutzen, um das deutsche Gold zu überprüfen“.
Stephan Mayer (51, CSU) spricht im Bundestag bei den Haushaltsberatungen. Er sorgt sich um deutsches Gold
Foto: Malin Wunderlich/dpa
Mayer zu BILD: „Lars Klingbeil muss die Frage der Sicherheit des deutschen Goldes zur Chefsache machen, die deutschen Bestände in den Tresoren der Fed jetzt überprüfen. Der Bundesfinanzminister muss den Deutschen die Frage beantworten, ob unser Gold in den USA noch zu jeder Zeit sicher und zu jeder Zeit für uns frei verfügbar ist. Minister Klingbeil hat die Pflicht, jetzt Klarheit zu schaffen, wie es um die deutschen Goldbestände in den USA steht.“
Da er jetzt in den USA sei, „soll er die Gelegenheit gleich beim Schopfe packen“, so Mayer.
Überprüfung des Goldes 2025 noch nicht erfolgt
Denn: Die offizielle Antwort des Präsidenten des Bundesrechnungshofs (Sitz: Bonn), Kay Scheller (65, CDU), auf eine Anfrage des Bundestagsabgeordneten und Außenexperten Stephan Mayer (51, CSU), dass es für das Jahr 2025 zum „jetzigen Zeitpunkt (…) keine aktuellen abgeschlossenen Berichte oder Stellungnahmen zu Goldbeständen und deren Lagerung“ gibt.
Sprich: Seit Donald Trump im Amt ist und mit Willkür-Maßnahmen (u.a. Mega-Zölle, Grönland-Drohung, Nato-Bashing) seine Verbündeten schockiert, hat die zuständige Bundesbank die deutschen Goldbestände (bisher) noch NICHT überprüft.
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Mayer hatte in seinem Schreiben (liegt BILD exklusiv vor) an den Bundesrechnungshof (BR) zunächst auf „die bewährte Kooperation mit der US-amerikanischen Notenbank“ hingewiesen. Dann jedoch auf die Veränderung des politischen Klimas seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump (Republikaner) Bezug genommen.
Mayer schreibt: „Zugleich ist zu beobachten, dass sich das sicherheitspolitische und institutionelle Umfeld seitdem verändert hat. Politische Prozesse in den Vereinigten Staaten, währungspolitische Entwicklungen und Fragen transatlantischer Resilienz werden von Fachöffentlichkeit und Medien aufmerksam verfolgt – nicht zuletzt mit Blick auf die strategische Bedeutung der im Ausland verwahrten Reserven.“
Drei Angestellte der New York Federal Reserve Bank führen im riesigen unterirdischen Tresorraum Buch über das gelagerte Währungsgold aus aller Welt (Archivbild)
Foto: picture-alliance / dpa
Vor diesem Hintergrund sei es „angemessen, eine aktualisierte Betrachtung der Lagerpraxis vorzunehmen“, schreibt Mayer an den Bundesrechnungshof.
In seiner Antwort verweist BR-Präsident Scheller auf die Tatsache, dass „die Deutsche Bundesbank regelmäßig die Lagerstellen ihrer Goldhaltung anhand der Kriterien Sicherheit und Handelbarkeit bewertet“. Doch: 2025 ist ein Besuch laut dem Schreiben noch nicht erfolgt!
Daher fordert Mayer in BILD: „Klingbeil muss das deutsche Gold in den USA sofort prüfen!“