Klara Elisabeth Karg-Gasterstädt gab ab 1932 die bis heute existierende, renommierte Fachzeitschrift „Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur“ mit heraus. Seit 1935 arbeitete sie am „Althochdeutschen Wörterbuch“, welches den gesamten frühdeutschen Sprachwortschatz vom 8. bis zum 11. Jahrhundert umfassen sollte. Es wurde ein Grundstein der germanistischen Forschung. Im Jahr 1955 wählte die Sächsische Akademie der Wissenschaften Karg-Gasterstädt als erste Frau zum Ordentlichen Mitglied.
Anlässlich ihres 75. Geburtstages 1961 wurde sie mit dem Vaterländischen Verdienstorden der DDR ausgezeichnet, eine Ehre, die einer Frau in dieser Zeit selten zuteilwurde. Ihr beruflicher Werdegang spiegelt auch die begrenzten Karrieremöglichkeiten von Akademikerinnen bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts wider.
Karg-Gasterstädt lebte von 1958 bis zu ihrem Tod 1964 im Haus in der Grassistraße 40. Mit der Einweihung der Gedenktafel wird sichtbar an das Wirken dieser bedeutenden Frauenpersönlichkeit in Leipzig erinnert.