Ein halbes Jahr nach einem tödlichen Messerangriff im Hamburger Stadtpark hat vor dem Landgericht der Prozess gegen zwei junge Männer begonnen. Gegen die beiden Angeklagten im Alter von 18 und 19 Jahren verhandelt die große Jugendkammer laut Staatsanwaltschaft wegen gemeinschaftlichen heimtückischen Mordes.

Sie sollen im April einen 18-jährigen Bekannten in den Park gelockt und betrunken gemacht haben. Im Anschluss sollen sie auf den durch Alkohol beeinträchtigten Mann eingestochen haben. Der 18-Jährige habe dabei rund 100 Stichverletzungen im Kopf, Hals und im Bereich des Unterkörpers erlitten. Passanten fanden die Leiche des jungen Mannes kurze Zeit später.

Dem 19-jährigen Angeklagten wird zudem vorgeworfen, aus Mordlust gehandelt zu haben. So soll er sich vor der Tat mit der Tötung eines Menschen beschäftigt und entsprechende Varianten im Freundeskreis erörtert haben.

Zu Beginn des Prozesses wurde die Öffentlichkeit im Interesse der Heranwachsenden ausgeschlossen. In dem Prozess kämen auch die Lebensumstände der beiden Angeklagten zur Sprache, „was eine Bloßstellung und Stigmatisierung“ nach sich ziehen könnte, sagte der Vorsitzende Richter. Der Ausschluss betrifft auch die Anklageverlesung und die Urteilsverkündung.

Bekannt ist, dass die Anklage den beiden jungen Männern vorwirft, das Opfer am Abend des 16. April 2025 bewusst in den Stadtpark gelockt, es dort mit Alkohol abgefüllt und anschließend brutal getötet zu haben. Der junge Mann sei alkoholbedingt nicht in der Lage gewesen, sich zu wehren oder mit einem Angriff zu rechnen – ein zentraler Punkt für den Vorwurf der Heimtücke. Die Ermittlungen ergaben, dass sich Täter und Opfer kannten. Wie mehrere Medien berichteten, sollen sich die drei in der Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums Eppendorf kennengelernt haben.