Nur pflanzliche Produkte in der Theke: Am Samstag eröffnet die „Vegane Fleischerei“ in Stuttgart. Foto: Oliver Berg/dpa/Oliver Berg
In Stuttgart eröffnet die erste „vegane Fleischerei“. Dort kommen pflanzliche Produkte in die Theke, die an Schnitzel oder Wurst erinnern. Jetzt hagelt es Kritik von Metzgern im Land.
Ein Schnitzel, nur nicht vom Kalb. Und eine Wurst ganz ohne Schweinefleisch: Die Eröffnung der ersten Filiale des Unternehmens „Die Vegane Fleischerei“ in Stuttgart am Samstag (18.10.) stößt wegen der Produktpalette bei den Metzgern im Land auf deutliche Kritik.
Natürlich schließt auch der Landesinnungsverband für das Fleischerhandwerk aus, dass Menschen ein veganes Schnitzel kaufen und ein Stück Fleisch erwarten.
Filialleiter der „Veganen Fleischerei“ Andreas Holz. Foto: Bernd Weißbrod/dpa
Dennoch sei das Angebot des Unternehmens „Die Vegane Fleischerei“ „absolute Kundentäuschung“, sagt Landesinnungsmeister Joachim Lederer.
Erste „vegane Fleischerei“ eröffnet in Stuttgart
In den Filialen des Dresdner Unternehmens werden mehr als 100 Waren aus der Welt der alternativen Fleischersatzprodukte angeboten, darunter Waren mit Namen wie „Keine Wurst“, „Kein Gulasch“ und „Kein Schnitzel“.
Lederer kritisierte, Anbieter veganer Produkte mit traditionellen Namen von Fleischprodukten seien wie Trittbrettfahrer. Sie übernähmen den guten Ruf der Wurst, der oft über Generationen aufgebaut worden sei. „Fleisch ist für mich ein tierisches Produkt“, sagt der Metzger aus Weil am Rhein.
Ziel des Unternehmens: Menschen zum Nachdenken anregen
Nils Steiger, einer der Gründer der „Veganen Fleischerei“ mit derzeit noch sechs Filialen, sieht das anders: „Für mich ist eine Wurst eine Wurst, wenn sie aussieht wie eine Wurst.“
Ziel des Unternehmens sei es, Menschen zum Nachdenken anzuregen und vielleicht auch zu einem Wechsel ihrer Essgewohnheiten zu bewegen. Leicht verfremdete Namen traditioneller Gerichte erleichterten diesen Sprung.