Wenn die Börse schwankt, schauen Anleger in diesem Jahr vermehrt nach Washington. Schließlich ist die US-Regierung spätestens seit Trump entscheidender Taktgeber für die Märkte. Zuletzt reagierten die Börsen mit Verlusten auf Schlagzeilen zum Handelskonflikt mit China. Ein wichtiger Mann bleibt aber unbeeindruckt: US-Finanzminister Scott Bessent stellte jüngst klar, dass Politik und Markt zwei verschiedene Welten bleiben sollen. Ist ihm der Aktienmarkt egal?

US-Finanzminister Scott Bessent hat am Mittwoch betont, dass die Regierung ihre Haltung gegenüber China nicht wegen kurzfristiger Börsenturbulenzen ändern werde. „Wir werden nicht verhandeln, nur weil der Aktienmarkt fällt“, sagte Bessent beim CNBC-Forum Invest in America. Verhandlungen werde es nur geben, „wenn es wirtschaftlich das Beste für die USA ist“.

Damit reagierte Bessent auf einen Bericht des Wall Street Journal, demzufolge Chinas Präsident Xi Jinping darauf setze, dass die US-Wirtschaft einen langen Handelskonflikt nicht durchhalte. Bessent wies den Bericht scharf zurück und warf der Zeitung vor, „CCP-Diktat“ zu folgen.

Erst vergangene Woche schwankten die Märkte stark. Auslöser war erneut der Konflikt zwischen Washington und Peking: Nach neuen chinesischen Exportkontrollen auf seltene Erden drohte Präsident Donald Trump mit höheren Zöllen – die Kurse brachen ein. Nach einer kurzen Entspannung am Wochenende und am Montag folgte am Dienstag der nächste Rückschlag. Trump warf China vor, keine US-Sojabohnen zu kaufen.

Bessent betonte, Trump wolle zwar einen starken Aktienmarkt, doch dieser sei „das Ergebnis guter Politik“. Entscheidend seien laut dem Finanzminister die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, etwa die wachsenden Investitionen in künstliche Intelligenz und Kapitalgüter.

Können sich die USA einen Crash leisten?

Bessent schwört Anleger darauf ein, dass die Regierung im Konflikt mit China keine Rücksicht auf den Aktienmarkt nimmt. Allerdings verfügt China im Bereich der wichtigen seltenen Erden beinahe ein Monopol. Ein Punkt, der die USA – insbesondere aufgrund ihrer wichtigen Rüstungsindustrie – hart treffen könnte. Darüber hinaus dürfte der Gegenwind bei fallenden Kursen weiter steigen, da mehr als die Hälfte der Amerikaner im Aktienmarkt investiert sind. Vor allem die sogenannten 401(k)-Rentenpläne sind die Altersvorsorge vieler US-Bürger. Harte Kursverluste könnten Wähler vergraulen oder das Vertrauen in das Rentensystem beschädigen.


Infront DowJones
(WKN: 969420)

Die Aussagen Bessents haben Gewicht. Allerdings dürften auch die USA auf den Aktienmarkt achten. Ein zu großer Rücksetzer könnte Vertrauen kosten. Auch in diesen volatilen Phasen bieten sich spannende Investmentchancen. DER AKTIONÄR sucht diese für Sie heraus – so auch in der neuen Ausgabe 43/2025, die Sie heute ab 19 Uhr hier bequem als E-Paper herunterladen können.