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Zahnärztin Rippert präsentiert ihr Kinderbuch „Ene mene Zähne“. © Lina Hillenbrand
Die Eichenzeller Zahnärztin Stephanie Rippert wollte schon immer ein Buch schreiben. Dass es ein Kinderbuch über Zahngesundheit wurde, war allerdings gar nicht geplant.
Eichenzell – „Hin und wieder habe ich angefangen, eine Einleitung für einen Roman zu schreiben. Aber weiter bin ich nie gekommen“, erzählt Zahnärztin Stephanie Rippert. Die Eichenzellerin hat schon lange davon geträumt, ein Buch zu veröffentlichen. Aber: „Um ehrlich zu sein, habe ich selbst nicht damit gerechnet, ein Kinderbuch zu schreiben.“
Eichenzeller Zahnärztin veröffentlicht Kinderbuch über Zähneputzen
Diese Idee sei entstanden, als es vergangenes Jahr zu einem Personalmangel in der Zahnarztpraxis gekommen ist. Dadurch habe Rippert die Kinderprophylaxe übernommen und festgestellt, dass die Kinder und Jugendlichen gar keine Lust darauf haben. „Ich konnte sie gut verstehen. Die Sachen, die ich ihnen gezeigt habe, waren wirklich langweilig.“ Deshalb habe Rippert das Thema Zahnhygiene für Kinder interessanter gestalten wollen.
Sie habe angefangen, ihnen eine Geschichte darüber zu erzählen, was im Mund passiert. Dafür habe sie den Mund und die Zähne mit einer Party verglichen, auf der Bakterien ihren Spaß haben. Sie würden sich auf den Zähnen niederlassen und alles essen, was dort zu finden ist. Genau das passiere, wenn die Zähne nicht geputzt werden. Da es im Mund keine Toilette gibt, würden die Bakterien ihre Ausscheidungen auf den Zähnen hinterlassen. So würden die Probleme im Mund beginnen. Das hätten die Kinder spannend gefunden.
Von vielen Seiten habe Rippert positive Rückmeldungen für die Geschichte bekommen. Viele Eltern hätten vorgeschlagen, dass die Zahnärztin die Geschichte aufschreiben soll. „Einmal hat mich eine Mutter eines Patienten beim Erzählen der Geschichte gefilmt, ohne vorher zu fragen. Das hat mir erst gar nicht gefallen, aber dann dachte ich, dass es ein Zeichen ist: Ich habe es als Anstoß genommen, das Buch zu schreiben“, erinnert sich Rippert. Die 52-jährige studierte Zahnmedizin in Marburg von 1992 bis 1997 und übernahm 2013 gemeinsam mit einem weiteren Zahnarzt die Praxis ihres Vaters.
Rippert fällt es leicht, den Kindern das Thema Zahnprophylaxe zu erklären: Seit mehr als 25 Jahren ist sie für den Arbeitskreis Jugendzahnpflege Fulda als Patenschaftszahnärztin für Kindergärten in der Region tätig.
In dem kürzlich veröffentlichten Kinderbuch „Ene mene Zähne“ geht es um ein sechsjähriges Mädchen namens Fritzi. Sie bekommt zu ihrem Geburtstag eine Zahnbürste geschenkt, ist aber der Meinung: Zähneputzen ist überflüssig. In den Sommerferien kriegt Fritzi starke Zahnschmerzen und lernt eine Zahnärztin kennen, die sie in ihre Praxis einlädt. Geduldig erklärt sie Fritzi, was im Mund passiert, wie Karies entsteht und warum es wichtig ist, die Zähne zu putzen. Danach macht dem Mädchen Zähneputzen sogar Spaß.
Von Fritzi & Co.: Zahnhygiene spannend erklärt
Die Bilder für das Buch hat die Kinderbuchillustratorin Daniela Hüskes erstellt, und das fertige Projekt wurde am 19. September veröffentlicht. Lange habe Rippert überlegt, ob sie das Buch in einem Selbstverlag oder einem herkömmlichen Verlag veröffentlicht. Letztendlich hat sie sich für den herkömmlichen Michael-Imhof-Verlag entschieden. „Der ganze Prozess von der Idee zum Buch hat circa 13 Monate gedauert“, berichtet Rippert.
Neben praxisnahen Erklärungen über die Zahnhygiene stecke viel Persönliches im Kinderbuch. So habe Ripperts Tochter einen Stoffadler als Kuscheltier. Dieser begleite ebenso die Protagonistin Fritzi im Buch. Zudem greift Rippert einen Schwimmbadunfall im Buch auf, den sie selbst ähnlich erlebt hat. „Das Kind, was sich dabei verletzte, habe ich danach in meiner Praxis behandelt.“ Rippert betont: „Die Kinder sollen durch eine humorvolle und emotionale Geschichte darauf aufmerksam gemacht werden, wie wichtig das Zähneputzen ist.“
Ein neues Kinderbuch zum Thema Bewegung gibt es auch seit kurzem. In der Kita „Vulkanwichtel“ stellte Landrat Jens Mischak das neue Buch „Schnecki – die Rennschnecke“ für den Vogelsbergkreis vor.