Kiel (Schleswig-Holstein) – Es qualmt, es tuckert und braucht einen Begleitschlepper: Ein russisches Pannen-U-Boot, die „Noworossiysk“, ist auf dem Weg vom Mittelmeer nach Hause inzwischen in der Ostsee angekommen.
Es handelt sich um ein konventionelles U-Boot der Kilo-II-Klasse, das 2014 in Dienst gestellt wurde. Es hat mit maximal sechs Knoten Geschwindigkeit (rund 11 km/h) am Dienstag die Insel Fehmarn passiert – immer streng beobachtet von deutscher und dänischer Küstenwache. Zuerst berichteten die „Kieler Nachrichten“.
Das britische Kriegsschiff HMS „Iron Duke“ beschattete das U-Boot im Ärmelkanal
Foto: action press
Was bei dem U-Boot aus Russland kaputt ist, ist unklar. Unregelmäßig stößt der Havarist helle Rauchwolken aus. Tauchen kann die „Noworossiysk“ offenbar nicht mehr. Laut russischen Militär-Bloggern könnte es ein Problem mit den Tanks geben.
Wo die „Noworossiysk“ vorher war
Die „Noworossiysk“ (73 Meter lang, 3000 Tonnen Verdrängung) gehört zu den modernsten U-Booten der russischen Flotte – hat in den vergangenen Monaten eine wahre Odyssee hinter sich.
Von der Ostsee ins Mittelmeer zum Stützpunkt Tartus (Syrien), dann nach Algerien, dann wieder Richtung Ostsee. Kurz nach dem Auslaufen muss es zu dem Zwischenfall gekommen sein, der das U-Boot so beschädigte.
Die Nato beobachtet die „Noworossiysk“ seit dem 26. September, als das U-Boot die Straße von Gibraltar durchfuhr. Seither tuckert es heimwärts, jetzt begleitet von einem bewaffneten Schlepper.
Nato spottet über russisches U-Boot
Inzwischen zieht das U-Boot mächtig Spott auf sich. Nato-Generalsekretär Mark Rutte (58) sagte: „Derzeit gibt es praktisch keine russische Marinepräsenz mehr im Mittelmeer. Es gibt nur ein einsames, kaputtes russisches U-Boot, das von seiner Patrouille nach Hause humpelt.“
Die russische Marine weist alle Berichte über Schäden zurück.