Die Prüfungssäle der Augsburger Gymnasien blieben dieses Jahr leer: Durch die Umstellung vom G8 auf das neunjährige Gymnasium G9 fiel 2025 ein kompletter Abiturjahrgang aus. An der Technischen Hochschule und der Universität Augsburg macht sich der „fehlende Jahrgang“ allerdings kaum bemerkbar. An der TH steigen die Studentenzahlen sogar.
„Unsere Studierenden kommen sowohl aus der Region als auch aus dem Ausland zu uns, um zu studieren“, sagt Pressesprecherin Corinna Härning von der Universität Augsburg. Somit würden sich auch in diesem Jahr unabhängig von der Umstellung aufs neunjährige Gymnasium wieder ausreichend Studenten einschreiben. Pressesprecherin Christina Lüdke von der Technischen Hochschule Augsburg (THA) geht noch einen Schritt weiter: „Wir merken den fehlenden Abiturjahrgang bisher gar nicht.“
Technischen Hochschule in Augsburg: Fehlender Abi-Jahrgang macht sich nicht bemerkbar
Warum insbesondere die Technische Hochschule keinerlei Auswirkungen bei den Einschreibungen bemerkt, hat mehrere Gründe: Erstens kämen Bewerber häufig von der FOS oder dem Bayernkolleg und hätten kein allgemeines Abitur abgelegt und damit auch keine Umstellung auf G9 erlebt, sö Härning. Zweitens legten viele Abiturienten nach dem Schulabschluss ein Jahr Pause ein, um praktische Erfahrungen zu sammeln. Wer also 2024 Abitur gemacht habe, finde oftmals erst jetzt seinen Weg an die Universität oder die Technische Hochschule.
Und es gibt einen dritten Punkt, warum auch dieses Jahr Abiturienten an den Universitäten und Hochschulen ankommen: Trotz der Rückkehr zum neunjährigen Regel-Abitur gebe es einige wenige frisch gebackene Abiturienten in Augsburg. Das St. Anna Gymnasium zum Beispiel bot parallel zu G8 auch G9 an, sagt Lüdke. Auch vom Holbein-Gymnasium kämen einige Absolventen, da es dort einen Auffang-Jahrgang für Wiederholer gebe.
Das Gros der Studierenden in Augsburg kommt aus der Region Bayerisch-Schwaben
Das Gros der Studierenden an der Technischen Hochschule – rund 70 Prozent – kommt laut Sprecherin Lüdke aus der Region Bayrisch-Schwaben, weitere zehn Prozent aus weiter entfernten Gegenden in Bayern. Die restlichen 20 Prozent der Studienplätze belegen Studenten aus dem Ausland. Die Präsenz ausländischer Studenten falle vor allem bei den Einschreibungen für Masterstudiengänge wie den Master International Information Systems oder den schon länger etablierten Master International Business and Finance ins Gewicht, wie Lüdke erklärt.
Die THA startet in das Wintersemester 2025/2026 mit über 7900 Studierenden, das sind rund 400 Studierende mehr als im vergangenen Jahr. Zu den am stärksten gefragten Studiengängen gehörten die Bachelorstudiengänge Wirtschaftsinformatik, Maschinenbau und Bauingenieurwesen. Die meisten Bewerbungen gab es laut Hochschule für die Studiengänge Wirtschaftspsychologie (mehr als 1150 Bewerbungen), Soziale Arbeit (über 750) und Betriebswirtschaft (mehr als 730) – ein ähnliches Bild wie in den vergangenen Jahren.
Für die 97 Studiengänge an der Universität Augsburg haben sich im Wintersemester knapp 3000 Erstsemester eingeschrieben. Da die Frist noch bis 20. Oktober läuft, können laut Sprecherin Manuela Rutsatz noch weitere Studenten hinzukommen. Insgesamt studieren aktuell knapp 18.000 Studenten und Studentinnen an der Uni, die beliebtesten Studiengänge sind Humanmedizin, Medien und Kommunikationswissenschaft, Betriebswirtschaftslehre sowie Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. Die Zahl der Studierenden an der Uni ist im Vergleich zum vergangenen Wintersemester leicht rückläufig. Bei der technischen Hochschule mit aktuell knapp 8000 Studierenden entwickeln sich die Zahlen dagegen nach oben.
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Kristina Orth
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