Unter dem Motto „Grenzen“ lädt die Bundeszentrale für politische Bildung zur 12. Ausgabe des Festivals „Politik im Freien Theater“ ein. Austragungsort ist in diesem Jahr erstmals Leipzig. Organisatorin Anne Paffenholz sagte MDR KULTUR, die Stadt eigne sich durch ihre Kulturlandschaft und -infrastruktur gut für das Festival. Man achte bei der Auswahl der Städte darauf, es abwechselnd in verschiedenen Bundesländern stattfinden zu lassen.

16 Produktionen an fünf Leipziger Theaterhäusern

Bis zum 25. Oktober sind 16 Tanz- und Theaterperformances zu sehen. Sie alle sind Gastspiele und setzen sich künstlerisch mit dem Thema des diesjährigen Festivals „Grenzen“ auseinander.

Aufgeführt werden die Performances in den fünf Theaterhäusern, die am Festival teilnehmen: Schauspiel Leipzig und Theater der Jungen Welt als städtische Akteure sowie das Lofft-Theater, die Schaubühne Lindenfels und das Westflügel-Theaterzentrum als Freie Theater. Weitere Akteure der Freien Theater haben sich für das Projekt „Backstage“ am Hauptbahnhof zusammengetan und veranstalten dort ab Sonnabend täglich Performances, Workshops und Diskussionen.

Neben den Theater- und Tanzproduktionen wird es auch Ausstellungen, Diskussionen und Filmvorführungen geben sowie künstlerische Stadtspaziergänge. Das Rahmenprogramm findet an mehr als 60 Veranstaltungsorten in und um Leipzig statt.

Konflikt Israel-Palästina wird künstlerisch aufgegriffen

Das Theaterstück „The Director’s Guide for Theater During Wartime“ greift künstlerisch den Nahostkonflikt auf – und begibt sich dafür auf die Metaebene. Das Stück erzählt von zwei israelischen Regisseuren, die für ein Festival in Frankreich ein Stück über den Nahostkonflikt schreiben sollen und daran lernen, wie kompliziert und vielschichtig die Umsetzung für die Bühne ist. Idee und Buch stammen von Ido Shaked und Hannan Ishay – die ebenfalls Regisseure aus Israel sind.

Das Festival versuche damit, die aktuelle politische Debatte um den Nahostkonflikt aufzugreifen, sagt Organisatorin Anne Paffenholz. Im Anschluss an die Aufführung werde es ein Publikumsgespräch geben. Damit solle versucht werden, nicht in der Polarisierung steckenzubleiben, sondern lösungsorientiert an Konflikte heranzugehen.

Tanzperformance zeigt Schwarze Kultur in Deutschland

Das Tanzstück „Ich nehm dir alles weg – ein Schlagerballett“ hangelt sich entlang an der Frage, wie wichtig Exotik in der Unterhaltungsindustrie und im Schlager in Deutschland sind. So werden im Stück Roberto Blanco, Roy Black und Marie Nejar dargestellt – vor allem zeigt Regisseurin Joana Tischkau aber mit viel Humor, welche Schattenseiten das Showbusiness für Schwarze Menschen in Deutschland hatte und hat.

Festival auch im Leipziger Umland

Nicht nur Leipzig ist Austragungsort des Festivals – einige Veranstaltungen finden auch in Wurzen, Zwenkau und Pegau statt. In Wurzen zum Beispiel lädt bereits seit 15. Oktober die Ausstellung „Wurzen webt weiter“ in den Teppichladen ein.

Das Festival wird finanziell gefördert von der Stadt Leipzig und dem Sächsischen Kulturministerium. Die letzte Ausgabe fand 2022 in Frankfurt am Main statt.