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Das kubanische Gesundheitsministerium hat drei Todesfälle durch Dengue im Jahr 2025 bestätigt. Neben dem Virus breiten sich auch Chikungunya und Oropouche auf der Insel aus. Ursache für die wachsende Zahl von Infektionen sind laut Behörden hohe Mückenbestände, begünstigt durch Treibstoffmangel, Regenfälle und Müllprobleme.

16.10 2025  08:23 Uhr

Das kubanische Gesundheitsministerium (MINSAP) hat drei Todesfälle durch Dengue im Jahr 2025 bestätigt. Wie Vizeministerin Carilda Peña gegenüber der staatlichen Presse erklärte, seien die Todesursachen durch pathologische Untersuchungen und vorherige Diagnosen bestätigt worden. Weitere Details zu den Verstorbenen oder deren Wohnorten nannte sie nicht.

Nach Angaben der Vizeministerin breiten sich derzeit mehrere von Mücken übertragene Krankheiten gleichzeitig auf der Insel aus. Neben Dengue zirkulieren auch Chikungunya und Oropouche. Besonders das Chikungunya-Virus, das erstmals in diesem Jahr in der Ortschaft Perico (Provinz Matanzas) auftrat, sei inzwischen in acht Provinzen nachgewiesen worden – darunter Havanna, Artemisa, Villa Clara und Holguín. Die Krankheit verursache hohes Fieber und starke Gelenkschmerzen, verlaufe jedoch in der Regel nicht tödlich, könne aber bei vorerkrankten Patienten Komplikationen hervorrufen.

Dengue gilt seit Jahren als endemisch auf Kuba und ist laut MINSAP derzeit in zwölf der fünfzehn Provinzen, 36 Gemeinden und 44 Gesundheitsbezirken verbreitet. Peña bezeichnete die Situation als „nationales Problem“. Die Bekämpfung der Mücken sei durch den akuten Treibstoffmangel erheblich erschwert, da vielerorts keine regelmäßigen Begasungen mehr möglich seien.

Neben dem begrenzten Zugang zu Treibstoff tragen auch verstopfte Abflüsse, undichte Leitungen, anhaltende Regenfälle und die zunehmende Müllansammlung in den Städten zur Ausbreitung der Mücken bei. Diese Faktoren stehen im Zusammenhang mit der tiefen wirtschaftlichen Krise, die das Land seit Jahren durchlebt. Sie führt nicht nur zu Stromausfällen und Versorgungsengpässen, sondern erschwert auch die Umsetzung grundlegender Gesundheitsmaßnahmen.

Die Ausbreitung der Mückenviren fällt in eine Zeit, in der das kubanische Gesundheitssystem unter enormem Druck steht. Medikamente und medizinisches Material sind knapp, und viele Krankenhäuser kämpfen mit veralteter Infrastruktur und Personalmangel.

Laut Daten der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation (OPS) meldete Kuba in den vergangenen zehn Jahren in zwei Jahren jeweils mehr als 3.000 Denguefälle. 2019 wurden 3.259 Infektionen registriert, 2022 waren es 3.036. Im selben Jahr bestätigte die Regierung 11.634 positive Tests, bei denen entweder eine akute oder bereits überstandene Infektion nachgewiesen wurde.

Gesundheitsexperten warnen, dass der aktuelle Anstieg der Fälle ein Hinweis auf eine weitere Zunahme im kommenden Jahr sein könnte – besonders wenn die strukturellen Probleme des Landes ungelöst bleiben.​